Kinderschutzkonzept für Filmbranche in Arbeit
Ziel der Arbeitsgruppe sei es, ein "Dokument mit praktikablen Regeln zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Übergriffen" für die Filmbranche zu erarbeiten, so Scherz bei der Präsentation des Vorhabens, das unmittelbar vor dem Screening von Marie Kreutzers Film im Grazer Annenhof-Kino stattfand. Dabei gehe es sowohl um präventive Maßnahmen, als auch um solche, die zu treffen seien, wenn es bereits zu einem Übergriff gekommen ist. Bereits am Montag starte eine Online-Umfrage in der gesamten Filmbranche in Österreich, im Rahmen derer eine Risiko-Analyse erstellt werden soll.
Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez vom Netzwerk Kinderrechte Österreich begrüßte die Initiative der Branchenvertreter und betonte die Notwendigkeit, sich nicht ausschließlich mit den Formen sexualisierter Gewalt, sondern sich generell mit allen Formen der Gewalt gegen und unter Kindern auseinanderzusetzen. Schaffelhofer erinnerte in diesem Zusammenhang an verschiedene Aussagen von Politikern, wie etwa jene der ehemaligen steirischen Landeshauptfrau Waltraut Klasnic (ÖVP), wonach jene"flotten Detschen", die sie ihren Söhnen verpasst habe, keine Gewalt seien und den Kindern auch nicht geschadet hätten.
Auch die Art der von Kindern und Jugendlichen verwendeten Schimpfwörter - als aktuell erhobene Beispiele nannte Schaffelhofer-Garcia Marquez unter anderem "Mädchen", Pädo" und "Vegan" - gebe einen Hinweis auf Vorstufen der Gewalt. "Gewalt hat ganz viele Gesichter", so die Koordinatorin der Kinderrechte-Plattform.
(S E R V I C E - www.kinderhabenrechte.at; www.diagonale.at )
Zusammenfassung
- Eine der Produzentinnen des vom "Fall Teichtmeister" betroffenen Films "Corsage", Johanna Scherz, skizzierte die Initiative am Sonntag im Rahmen der Diagonale.
- Bereits am Montag starte eine Online-Umfrage in der gesamten Filmbranche in Österreich, im Rahmen derer eine Risiko-Analyse erstellt werden soll.
- "Gewalt hat ganz viele Gesichter", so die Koordinatorin der Kinderrechte-Plattform.