APA/APA/Mediengruppe Wiener Zeitung/Mara Hohla

Katharina Schmidt als "WZ"-Chefredakteurin vorgeschlagen

Katharina Schmidt soll neue Chefredakteurin der "Wiener Zeitung" werden. Die 40-Jährige war bereits seit Monaten interimistische Chefredakteurin der "WZ", nachdem die Bundesregierung die tägliche Printausgabe der Tageszeitung eingestellt und einen Fokus auf Online gelegt hatte. Sie setzte sich gegen 55 weitere Bewerber durch und muss nun noch von der "WZ"-Redaktion in einer Abstimmung bestätigt werden. Aleksandra Tulej und Sebastian Pumberger sollen ihre Stellvertreter sein.

"Mit Katharina Schmidt konnten wir eine hervorragende Journalistin und innovative Produktentwicklerin für die Chefredaktion der 'Wiener Zeitung' gewinnen", wurde "Wiener Zeitung"-Geschäftsführer Martin Fleischhacker in einer Aussendung zitiert. Schmidt zeigte sich überzeugt, dass "die Transformation der 'Wiener Zeitung' als ein innovatives Leuchtturmprojekt gelten kann und wir mit unseren Erfahrungen und Ideen den österreichischen und europäischen Medienmarkt in den kommenden Jahren entscheidend bereichern können".

Schmidt ist seit 2004 für die "Wiener Zeitung" tätig. Zuletzt verantwortete sie die Produktentwicklung und war gemeinsam mit Sebastian Pumberger als interimistische Doppelspitze der Redaktion tätig. Davor betätigte sie sich etwa als Innenpolitikredakteurin. Die Abstimmung der Redaktion über Schmidt erfolgt laut Fleischhacker "in den nächsten Wochen", wie er auf APA-Anfrage sagte. Laut Redaktionsstatut kann die "WZ"-Redaktion eine neue Chefredakteurin oder einen neuen Chefredakteur mit Zweidrittelmehrheit ablehnen.

Fix ist dagegen bereits, dass Pumberger nun als stv. Chefredakteur agiert. Bevor er im Juli bei der "WZ" andockte, arbeitete er bei "profil" an der digitalen Transformation des Nachrichtenmagazins. Als weitere stv. Chefredakteurin wurde am Montag Aleksandra Tulej präsentiert. Sie betätigte sich bis vor kurzem als "das biber"-Chefredakteurin. Das Magazin, das sich ganz der multiethnischen Community in Wien widmete, erschien im Dezember aufgrund gestiegener Kosten und sinkender Werbeerlöse ein letztes Mal.

Laut Ausschreibung musste die neue "WZ"-Führung Erfahrung im Qualitätsjournalismus sowie Erfahrung in der Entwicklung innovativer Journalismuskonzepte aufweisen. Die "WZ" müsse als "digitales Kompassmedium" geführt werden, das "gesellschaftlich relevante Themen in der Tiefe beleuchtet und gemäß dem Anspruch des konstruktiven Journalismus multimedial aufbereitet". Laut Ausschreibung ist der Chefredakteursposten mit einem Jahresbruttogehalt ab 100.000 Euro dotiert.

Die "Wiener Zeitung" wurde im Juli auf Basis einer viel kritisierten Entscheidung der schwarz-grünen Regierung als tägliche Print-Tageszeitung eingestellt. Der Titel als älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt war damit Geschichte. Die "WZ" fokussiert sich nun mit wesentlich kleinerem Team auf Onlinejournalismus. Nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten ist laut Gesetz auch ein Printprodukt gestattet.

ribbon Zusammenfassung
  • Katharina Schmidt soll neue Chefredakteurin der "Wiener Zeitung" werden.
  • Die 40-Jährige war bereits seit Monaten interimistische Chefredakteurin der "WZ", nachdem die Bundesregierung die tägliche Printausgabe der Tageszeitung eingestellt und einen Fokus auf Online gelegt hatte.
  • Laut Ausschreibung musste die neue "WZ"-Führung Erfahrung im Qualitätsjournalismus sowie Erfahrung in der Entwicklung innovativer Journalismuskonzepte aufweisen.