Iranischer Schriftsteller Abbas Maroufi gestorben
Maroufis Romane gelten als Meisterwerke persischer Literatur. Auch in Deutschland wurde er hoch geschätzt, Autoren wie Günther Grass halfen ihm 1996 bei der Ausreise aus seiner Heimat. Maroufi war Mitglied der deutschen Schriftstellervereinigung PEN und lebte in Deutschland nach seiner Ausreise zunächst einige Zeit mit einem Stipendium im Heinrich-Böll-Haus in Düren in Nordrhein-Westfalen. Die ersten Jahre im Exil waren schwierig für den jungen Schriftsteller, der nachts in einem Hotel arbeitete und daher vorübergehend seine Arbeit an den Romanen einstellte.
Maroufi galt als scharfer Kritiker der iranischen Regierung. Er wurde in seiner Heimat vor allem wegen der Herausgeberschaft der oppositionellen Kulturzeitschrift "Gardun" verfolgt. Die Zeitschrift wurde verboten und Maroufi zu sechs Monaten Gefängnis, zwanzig Peitschenhieben und einem zweijährigen Publikationsverbot verurteilt. Nach internationalem Protest konnte Maroufi damals ausreisen, die Strafe wurde nicht vollstreckt.
Aus seiner früheren im Iran verbotenen Zeitschrift, die er im Exil aus finanziellen Gründen einstellen musste, wurde eine Online-Akademie für iranische Schreibtalente. "Ich glaube an den Intellekt der jungen Generation. Aber diese Generation lebt in einer Gesellschaft, die wie von einer Flut fortgerissen wird. Und das einzige was ich machen kann, ist einige von ihnen zu retten", sagte Maroufi wenige Jahre vor seinem Tod. Sein jüngstes Werk "Alle Toten heißen Jahia" erschien 2018 in Deutschland auf Persisch.
Zusammenfassung
- Der Autor starb am Donnerstag im Alter von 65 Jahren nach langer und schwerer Krankheit, wie die dpa von seiner Familie erfuhr.
- Die ersten Jahre im Exil waren schwierig für den jungen Schriftsteller, der nachts in einem Hotel arbeitete und daher vorübergehend seine Arbeit an den Romanen einstellte.
- Nach internationalem Protest konnte Maroufi damals ausreisen, die Strafe wurde nicht vollstreckt.
- "Ich glaube an den Intellekt der jungen Generation.