Heidi Horten Collection lädt zum "Rendez-Vouz"
Ein besonderer Fokus der Schau vom 6. Mai bis 29. Oktober in der Wiener Innenstadt liegt auf Pablo Picasso, Marc Chagall und Yves Klein, von denen die Sammlung über größere Konvolute verfügt - "mit Miró die Lieblingsmaler von Heidi Horten", sagte Abpurg gegenüber der APA. Die gezeigten Werke spannen einen Bogen von 1890 bis 1970, ergänzt um zeitgenössische Formate. So gelingt der Ausstellung ein Parcours durch eine Zeit tiefgreifender weltpolitischer und gesellschaftlicher Veränderungen und ermöglicht Begegnungen, eben Rendezvous, mit richtungweisenden künstlerischen Bewegungen. "Wir wollen auch ganz besonders den Künstler hinter dem Werk zeigen", erläuterte Abpurg.
Daneben beleuchtet eine "Ausstellung in der Ausstellung" die mondäne Lebenswelt von Heidi Horten, die sie in den 1960er- und 1970er-Jahren rund um die modernistische Villa Dubeau an der Côte d'Azur aufgebaut hatte. Möbel, Kunsthandwerk und Einrichtungsgegenstände veranschaulichen ihren Geschmack, ein ganzes Zimmer im Stil von Heidi Horten lässt sich betreten, ein Nachbau der Bar in der Dubeau lockert die Atmosphäre auf. Ein Exkurs beschäftigt sich mit den Jachten Hortens. "Das sollten wir als Haus auch leisten, dass wir eine persönliche Komponente der Stifterin zeigen", sagte die Kuratorin.
Durch die französische Kunst, die Horten, deren Schmuck aktuell im Rahmen einer Auktion bei Christie's in Genf angeboten wird, intensiv gesammelt hat, habe sich ein guter Anknüpfungspunkt ergaben, betonte Abpurg. "Mit Wohnsitzen in Paris und Antibes hatte Heidi Horten eine hohe Affinität zu Frankreich und zu seiner Kunst entwickelt, was sich in ihrer Sammlungstätigkeit widerspiegeln sollte", wird Agnes Husslein-Arco, Direktorin der Heidi Horten Collection, in einem Pressetext zitiert. Das eine oder andere zu sehende Stück hatte sich bereits in der Villa befunden, der Großteil wurde Mitte der 90er-Jahre angekauft.
Ausgehend von einer impressionistischen Tradition von Camille Pissarro und Pierre-Auguste Renoir bis hin zu zeitgenössischen Ansätzen von Christo und Jeanne-Claude bietet der erste Teil der Ausstellung mit Natur- und Stadtlandschaften einen atmosphärischen Einstieg in das Lebens- und Arbeitsumfeld der gezeigten Künstlerinnen und Künstler. Ein weiteres Kapitel thematisiert die Bedeutung der Pariser Stadtviertel Montmartre und Montparnasse als Wirkungsorte einer internationalen Künstlerschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Mit Chaim Soutine, Moïse Kisling, Emmanuel Mané-Katz und Elisabeth Ronget-Bohm sind namhafte Kunstschaffende der sogenannten École de Paris in der Sammlung vertreten. Die künstlerische Produktion vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Ein anderer Abschnitt setzt einen Fokus auf das Werk von Picasso, der mit 18 Gemälden, Grafiken und Keramiken in der Heidi Horten Collection vertreten ist. Die im zweiten Obergeschoß des Museums gezeigten Werke von Yves Klein verdeutlichen die Tendenz zur Entgrenzung der Malerei ab den 1950er-Jahren.
Schließlich zeigt die Ausstellung - multimediale Elemente wie eine Slideshow und ein Film entschleunigen den Besuch - exemplarisch, wie sich die modernistische Villa Dubeau am Cap d'Antibes in die Villenkultur der damaligen Zeit einordnen lässt. Mit direktem Zugang zum Meer, war sie für Jahrzehnte das Sommer- und Urlaubsdomizil von Heidi und Helmut Horten und bestand aus drei Gebäuden. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1987 wurde die Villa immer wieder den Wünschen Heidi Hortens entsprechend baulich verändert.
(S E R V I C E - Heidi Horten Collection: "Rendez-Vous", 6. Mai bis 29. Oktober, täglich außer Dienstag 11-19 Uhr, Donnerstag 11-21 Uhr - https://hortencollection.com; Katalog zur Ausstellung im Verlag für moderne Kunst, 39 Euro)
Zusammenfassung
- "Wir wollen auch ganz besonders den Künstler hinter dem Werk zeigen", erläuterte Abpurg.
- Ein Exkurs beschäftigt sich mit den Jachten Hortens.