Harry Belafonte mit 96 gestorben
Der Star und Bürgerrechtsaktivist starb am Dienstag in Manhattan an Herzversagen, wie sein langjähriger Sprecher Ken Sunshine mitteilte.
Erfolgreichster Einzelkünstler
Harold George Bellanfanti Jr. wurde am 1. März 1927 als Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika in Harlem geboren. Zu seinen bis heute größten Hits zählt "Day-O (The Banana Boat Song)" von seinem Album "Calypso", mit dem er in den 1950er Jahren den Durchbruch schaffte. Es soll das erste Album eines Einzelkünstlers gewesen sein, das mehr als eine Million Platten verkaufte. Kurz nach Belafonte erschien Elvis Presley auf der Bildfläche und lief ihm den Rang als erfolgreichster Künstler ab.
Mit Hits wie "Island in the Sun", "Mathilda" oder "Jump in the Line" verkaufte Belafonte mehr als 100 Millionen Platten und spielte in über 40 Filmen mit.
Lebenslanger Einsatz für Bürgerrechte
Schon früh in seiner Karriere lernte Belafonte Martin Luther King Jr. kennen. Die beiden blieben Freunde bis zum Tod des Bürgerrechtlers, den der Star - persönlich und finanziell - unterstützte. Belafonte kämpfte auch mit Nelson Mandela in Südafrika gegen die Apartheid. Als UNICEF-Botschafter half er Kindern auf Haiti und im Sudan.
Sein Einsatz für die Menschenrechte führte Belafonte auch mehrmals nach Österreich: So war er etwa 1992 Gast am Wiener Opernball und gastierte auch im Rahmen von Konzerten hierzulande.
Nachdem Belafonte 1984 einen Nachrichtenbericht über die Hungersnot in Äthiopien gesehen hatte, übernahm er die Initiative, die zur Aufnahme des Fundraising-Songs "We Are the World" führte. Auf dem Welthit sang er u.a. zusammen mit Bruce Springsteen, Bob Dylan, Michael Jackson oder Ray Charles.
2012 erschien Belafontes Autobiografie "My Song". Darin schrieb er offen über seine dunklen Seiten, über seine Spielsucht und Untreue. Zwei Ehen zerbrachen, in dritter Ehe war der Vater von vier Kindern seit 2008 mit der Fotografin Pamela Frank verheiratet. Nach Wien kam Belafonte zu Auftritten und 2011 zur Viennale. Dort präsentierte er seine Doku "Sing Your Song".
Standing Ovati0ns im Gartenbau
Im Gartenbaukino wurde er schon vor der Filmvorführung mit Standing Ovations gewürdigt. Sichtlich gerührt ließ sich der damals 84-Jährige bejubeln und beklatschen, um es dem Publikum bis Mitternacht mit Anekdoten zu danken.
Zu seinem 90. Geburtstag hatte Belafonte ein ganz besonderes Geschenk bekommen: Seine Heimatstadt New York benannte eine Stadtteil-Bibliothek in Harlem nach ihm, wo er 1927 geboren wurde. "Harlem hat einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen und ich fühle mich geehrt, dass ich jetzt einen speziellen Platz in Harlem haben werde", so Belafonte damals. Nun starb er mit 96 Jahren in New York City.
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Zusammenfassung
- Sänger, Schauspieler, Aktivist: Harry Belafonte ist mit 96 Jahren gestorben.
- Einst der erfolgreichste Einzelkünstler vor Elvis Presley, setzte sich Belafonte sein Leben lang für Bürgerrechte ein.