Gottschalk holt in Show das "ausgefallene" Jahr nach
Anderen, weniger berühmten Menschen waren derart besondere Momente eher nicht vergönnt. Schuld war - na klar - die Corona-Pandemie. Rauschende Hochzeiten wurden abgesagt, Olympia verschoben, Konzerte gestrichen. In "2020 – Gottschalk holt's nach" sollen sich am Montag (21. Dezember, 20.15 Uhr, ARD) im Ersten nun beide Sphären treffen: Die des ewigen Showmasters und die der Leute, denen es 2020 die großen Pläne verhagelt hat. Im besten Fall bekommen sie nachträglich die paar Minuten Ruhm, die ihnen zustehen.
Die Idee: In der Gottschalk-Show wird nachgeholt, was 2020 ausgefallen ist. Zwei Skateboarder zeigen ihre Kür, die sie bei Olympia in Tokio nicht zeigen konnten - die Sportart wäre erstmals olympisch gewesen. Zwei Schüler, die beim Wettbewerb "Jugend forscht" nicht mit ihrem eigenen Bio-Klebstoff auftrumpfen konnten, dürfen ihn nun dem Biochemiker Alexander Kekulé vorstellen, der gleichwohl ein sehr ereignisreiches Corona-Jahr hatte. Ein Vater-Tochter-Duo lernt Sänger Peter Maffay (71) kennen, dessen Konzerte 2020 ausfielen.
"Es ist mein Versuch, den Leuten anders nahe zu kommen, als sie mich kennen", sagt Gottschalk der Deutschen Presse-Agentur. "Nicht mit der großen Show, sondern auf der emotionalen Ebene. Die Botschaft ist: Mir geht es ähnlich wie euch." Es sei vergleichbar mit Künstlern, die in Corona-Zeiten nicht auftreten könnten und stattdessen vor einem Laptop im Wohnzimmer Gitarre spielten. "So stelle ich mich in diese Show und mache Menschen, die heiraten wollten, aber nicht konnten, eine kleine Freude", verspricht Gottschalk.
Per Video zugeschaltet wird auch der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), um Fragen von Bürgern zur Pandemie zu klären. Eine Auswahl weiterer Promis in der Sendung: Topmodel Toni Garrn (28), Fernsehkoch Johann Lafer (63), Geiger David Garrett (40). Popstar Robbie Williams (46) soll ebenfalls zugeschaltet werden und sein Lied "Can't Stop Christmas" singen.
Auch Gottschalk schont sich nicht. Schon vor Wochen kursierte ein Foto, das ihn im Western-Look als Old Shatterhand zeigt. "Unterhaltung hat ihren Stellenwert gerade in Zeiten, in denen der Gegenwind bläst. Daher verstecke ich mich nicht. Sondern ich versuche, das zu machen, was auch jetzt noch geht", sagt er. "Wenn ein Mädchen nicht zu Winnetou kommen kann, dann bringe ich Winnetou zum Mädchen."
Das bedeutet: Die Show dürfte deutlich intimer und zugleich auch etwas distanzierter werden, als das, was man von Gottschalk gewohnt war, als er noch für "Wetten, dass..?" die großen Hallen von Böblingen bis Offenburg bespielte. Apropos "Wetten, dass..?": Da ist auch Gottschalk etwas weggebrochen. Die für 2020 geplante Sonderausgabe des Quotenhits wurde wegen Corona ins nächste Jahr verschoben.
Zusammenfassung
- Man kann nicht sagen, dass das Jahr 2020 ereignislos an Thomas Gottschalk vorbeigezogen ist.
- Im Mai feierte er live in seinen 70. Geburtstag rein, im Juli erklärte er seinen Einstieg in das Wein-Geschäft.
- Und im Oktober wurde bekannt, dass er die Patenschaft für den Nasenbär "Thommy" im Zoo Karlsruhe übernimmt.
- "Es ist mein Versuch, den Leuten anders nahe zu kommen, als sie mich kennen", sagt Gottschalk der Deutschen Presse-Agentur.