Der Obelisk im Zentrum von Paris wird restauriert
Auch für Nick Heyden ist es bisher das älteste Monument, an dem er arbeitet. Bei den ägyptischen Hieroglyphen sei höchste Vorsicht geboten, sagte der Spezialist für restauratorische Reinigungsprojekte der Firma Kärcher. Das deutsche Unternehmen ist Hauptmäzen des unter anderem von Frankreichs Kulturministerium initiierten Projekts.
Das Denkmal wird zum 200. Jahrestages der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen im Jahr 1822 durch den französischen Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion restauriert. Der Obelisk ist mit zahlreichen Hieroglyphen verziert, darunter Tiersymbole und Abbildungen des Pharaos Ramses II. Der ägyptische Vizekönig Muhammad Ali Pascha hatte 1829 das exotische Monument König Louis-Philippe geschenkt. Im Alten Ägypten stellte der Obelisk die steingewordenen Strahlen des Sonnengottes dar und war Verbindung zwischen der hiesigen und der Götterwelt.
Es sei eine technische Herausforderung, meint Heyden. Um den ägyptischen Granitstein, der wie Marmor aussieht, wieder zum Glänzen zu bringen, wird mit einem Niederdruck-Mikropartikelstrahlverfahren gearbeitet. Dabei werden die Ablagerungen, die durch Witterung und Luftverschmutzung entstanden sind, mit einem Oberflächendruck von nur 0,5 bis 1 bar mit ganz feinem Sand entfernt. Danach festigen Restauratoren in minutiöser Feinarbeit schadhafte Stellen. Erst zum Schluss wird das vergoldete Pyramidion auf der Spitze des Obelisken restauriert.
Im November wurde mit dem Aufbau des Gerüsts begonnen, im Juni sollen die Arbeiten beendet sein - rechtzeitig zum 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag. Kärcher hat im Rahmen seines Kultursponsorings einige der geschichtsträchtigsten Monumente in der Welt restauratorisch gereinigt, darunter das Brandenburger Tor in Berlin und die Freiheitsstatue von New York.
Zusammenfassung
- Seit 1836 thront der 23 Meter große und 233 Tonnen schwere Obelisk auf dem zentralen Pariser Place de la Concorde.
- Das älteste Denkmal der Stadt wird erstmals umfassend restauriert.
- Das Denkmal wird zum 200. Jahrestages der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen im Jahr 1822 durch den französischen Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion restauriert.
- Erst zum Schluss wird das vergoldete Pyramidion auf der Spitze des Obelisken restauriert.