Campino warnt in Vorlesung vor Social-Media-Algorithmen
Die Wahrheit sei als höchstes Gut abgelöst worden, sie spiele nicht mehr die entscheidende Rolle, das habe Donald Trump gezeigt. Campino sprach sich dafür aus, Medienkompetenz als eigenes Schulfach zu etablieren. Mit einer Unterrichtseinheit sei es angesichts der Herausforderungen nicht getan.
Künstliche Intelligenz (KI) werde zweifellos große Umbrüche auslösen. Es habe ihm kalte Schauer über den Rücken gejagt, als er ausprobiert habe, was KI bei der Musikproduktion schon leiste: "Wenn wir das wollen, wird Olaf Scholz das nächste Tote-Hosen-Album singen." Das Gute sei: "Wir werden bald nicht mehr gebraucht, man kann sich sein Tote-Hosen-Lied selber basteln, wenn man das mag", sagte Campino.
20.000 Menschen hatten sich um einen Platz in Campinos zweiter und letzter Vorlesung beworben, 680 passten in den größten Hörsaal der Uni. Titel der Vorlesung: "Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit".
Vor Campino waren Helmut Schmidt, Juli Zeh, Wolf Biermann, Siegfried Lenz, Joschka Fischer, Antje Vollmer, Karl Kardinal Lehmann, Ulrich Wickert, Joachim Gauck und zuletzt Klaus-Maria Brandauer Gastprofessoren an der Universität. Erster Heinrich-Heine-Gastprofessor war 1991 Marcel Reich-Ranicki.
Zusammenfassung
- Campino, Sänger der Toten Hosen, warnt an der Heinrich-Heine-Universität in seiner Gastvorlesung vor den Gefahren von Social-Media-Algorithmen für den gesellschaftlichen Diskurs.
- Er fordert Medienkompetenz als Schulfach, um den Herausforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden und erläutert die disruptiven Potenziale der KI in der Musikbranche.
- Für Campinos zweite Vorlesung mit dem Titel 'Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit' bewarben sich 20.000 Menschen, doch nur 680 fanden Platz im größten Hörsaal.