Bundesmuseen 2020 mit Besucherrückgang von 71 Prozent
"Die Zahlen machen sichtbar, dass das Erliegen des Städtetourismus und das Ausbleiben der internationalen TouristInnen während der Pandemie besonders drastische Auswirkungen auf die Besuchszahlen hatte", heißt es seitens von Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). Aufgrund von gezielten Marketingtätigkeiten innerhalb Österreichs habe immerhin der Rückgang des heimischen Publikums gedämpft werden können. So entfielen - nach Abzug der Besucher ohne Angabe der Herkunftsdaten - 53 Prozent der Gesamtbesuche im Jahr 2020 auf heimische Besucher (917.386). Im Vorjahr hatte dieser Anteil 31 Prozent (1,98 Mio. Besuche) betragen.
Den größten Rückgang verzeichnete die Österreichische Galerie Belvedere mit minus 80 Prozent, gefolgt von der ÖNB (ohne Lesesäle) mit minus 75 Prozent und dem Kunsthistorischen Museum mit minus 74 Prozent. Die meisten Besucher kamen 2020 in den Museumsverband KHM (454.291), gefolgt von der Albertina (360.073) und dem Belvedere (343.064). Das führt dazu, dass die Albertina 2020 auf Platz zwei der meistbesuchten Museen vorrückte, im Jahr 2019 lag das Haus noch hinter dem Belvedere. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die die Bundesmuseen bei freiem Eintritt besuchten, verringerte sich im Verhältnis gleich wie die Anzahl der Gesamtbesucher.
Zur Abfederung der finanziellen Einbußen haben die Bundesmuseen im letzten Jahr zusätzliche Unterstützungszahlungen von 23,1 Mio. Euro aus dem Covid-19-Krisenbewältigungsfonds erhalten. Für das laufende Jahr sind laut Ministerium je nach Entwicklung der Pandemie weitere Sonderzahlungen geplant.
Überblick über die Entwicklung der vergangenen Jahre:
HAUS
2017
2018
2019
2020
Rückgang im Vergleich zum Vorjahr
Kunsthistorisches Museum (Verband)
1.424.149
1.750.814
1.745.070
454.291
- 74 Prozent
Albertina
792.471
1.004.800
1.001.294
360.073
- 64 Prozent
Belvedere
1.427.225
1.592.748
1.721.399
343.064
- 80 Prozent
Naturhistorisches Museum
757.173
777.059
841.869
302.324
- 64 Prozent
Technisches Museum Wien
391.641
383.551
428.619
179.258
- 58 Prozent
Österreichische Nationalbibliothek (museale Bereiche)
438.963
519.833
686.415
174.179
- 75 Prozent
mumok
228.263
235.683
289.237
113.277
- 61 Prozent
MAK
169.253
197.586
219.873
84.158
- 62 Prozent
gesamt
5.629.138
6.462.074
6.933.776
2.010.624
- 71 Prozent
davon Vollzahler
2.012.507
2.468.382
2.676.234
744.957
- 72 Prozent
davon ermäßigte Eintrittszahler
1.719.614
1.914.399
2.166.978
696.267
- 68 Prozent
nicht Zahler
1.897.017
2.079.293
2.090.564
569.400
- 73 Prozent
davon Anzahl der freien Eintritte für Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre
1.155.974
1.235.203
1.312.904
379.076
- 71 Prozent
Zusammenfassung
- Wie groß die Rückgänge der Besucherzahlen in den Bundesmuseen im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie waren, zeigt ein Blick auf die heute, Freitag, veröffentlichten Zahlen.
- Im Vergleich zu 2019 verzeichneten die Häuser sowie die Österreichische Nationalbibliothek einen Publikumsrückgang von durchschnittlich 71 Prozent.
- Insgesamt wurden 2,01 Mio. Besucher vermeldet, 2019 waren es noch 6,93 Millionen gewesen.