Wiens Regierung bekräftigte Ja zum Renaturierungsgesetz
Es sei sinnvoll, sich für die Annahme dieser Verordnung auf EU-Ebene auszusprechen. Aus diesem Grund habe Wien auch einen Entwurf für eine neue einheitliche Länderstellungnahme an die Bundesländer übermittelt, die sich für die Annahme der Verordnung über die Wiederherstellung der Natur ausgesprochen hätte, wurde betont.
"Wien hat nun auf allen möglichen Ebenen klargemacht, dass es sich für die EU-Renaturierungsverordnung einsetzt", versicherte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) in einer Mitteilung: "Wir geben unsere Bemühungen und unsere Hoffnung nicht auf, dass sich Österreich auf EU-Ebene nun doch für diese Verordnung ausspricht."
Allerdings konnte bis dato kein Einvernehmen in Sachen einheitliche Länderstellungnahme erzielt werden. Zwar waren Wien und Kärnten zuletzt für die Verordnung eingetreten, konnten sich damit aber nicht durchsetzen. Gemeinsame Bundesländer-Beschlüsse binden in jenen Angelegenheiten, die im österreichischen Recht (wie im Fall des Umwelt- und Naturschutzes) Ländersache sind, die österreichischen Ministerinnen und Minister in den entsprechenden EU-Räten. Auch Wien und Kärnten hatten ursprünglich in einem ersten Beschluss der Landeshauptleute gegen das Gesetz, dessen Entwurf später abgeändert wurde, gestimmt.
Aktivistinnen und Aktivisten, die für die geplante Regelung eintreten, sind nun der Ansicht, dass mit dem Schwenk zweier Bundesländer deren ursprünglicher Beschluss nicht mehr gilt. Ein Bündnis, an dem unter anderem "Fridays For Future", GYBN (Global Youth Biodiversity Network) oder die "Scientists For Future" beteiligt sind, haben bei einer Kundgebung vor dem Rathaus am Dienstag diese Ansicht bekräftigt. Die Länder würden das Gesetz nun nicht mehr ablehnen, damit könne Österreich beim EU-Umweltausschuss am kommenden Montag seine Stimme dafür einsetzen, hieß es dazu in einer Aussendung.
Vonseiten des Klimaministeriums wurde der heutige Beschluss der Landesregierung begrüßt: "Das ist jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Unser Ziel bleibt klar: Wir wollen, dass Österreich dem wichtigsten Naturschutzgesetz in Europa zustimmt. Daran werden wir mit allen Beteiligten weiter arbeiten", hieß es in einem Statement gegenüber der APA.
Zusammenfassung
- Die Wiener Landesregierung hat am Dienstag ihre Zustimmung zum EU-Renaturierungsgesetz bekräftigt, das Teil des 'European Green Deals' und der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis 2030 ist.
- Wien und Kärnten unterstützen die Verordnung, konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Aktivistengruppen wie 'Fridays For Future' und 'Scientists For Future' bekräftigten ihre Unterstützung bei einer Kundgebung vor dem Rathaus.
- Das Klimaministerium begrüßte den Beschluss der Wiener Landesregierung und sieht ihn als Schritt in die richtige Richtung. Österreich könnte beim EU-Umweltausschuss am kommenden Montag seine Stimme für die Verordnung einsetzen.