Warum morden Kinder? Therapeutin klärt auf
Kinder würden dann gewalttätig, wenn ihnen Empathie-Erfahrungen und Dialog fehlen, so die Psychotherapeutin Sigrun Roßmanith.
Gewalterfahrungen zu Hause würden die eigene Gewalttätigkeit fördern. Erste Anzeichen dafür könnten selbstzerstörerisches Verhalten gegen sich selbst sein, dazu zählt zum Beispiel Selbstverletzung. Gemeinsam mit einem kompletten Kommunikationsabbruch können diese Verhaltensmuster auf das Fehlen von konstruktiven Bewältigungsstrategien hindeuten.
Frage für die Gesellschaft
Kinderkriminalität sei immer ein Spiegel der Erwachsenen, hier müsse sich die Gesellschaft fragen, "wie ist es dazu gekommen", so die Therapeutin. Auch wenn die Kriminalität auf der Straße aktuell zurückgehe, würde die Zahl der Beziehungstaten steigen. Es sei außerdem ein Irrglaube, dass Mädchen vor Brutalität zurückschrecken würden, betont Roßmanith.
Empathie als Lösung
Jeder Mensch käme mit einem Potenzial von Stärken und Schwächen auf die Welt, so die Therapeutin weiter. Ein Kind müsse Empathie erfahren haben, um später auch empathisch handeln zu können. Auch klare Grenzen würden Kindern helfen.
Eltern sollten ihre Kinder zuerst ansprechen, wenn es "Ausraster" gäbe und sich dann professionelle Hilfe von Krisenpsychologinnen oder Therapeutinnen holen, rät die Therapeutin.
Zusammenfassung
- Das Verhalten der jungen Menschen sei immer ein Spiegel ihrer Eltern, so die Psychotherapeutin Sigrun Roßmanith im Interview mit PULS 24.
- Kinder müssen Empathie lernen, um selbst auch dazu fähig zu sein.