APA/OLIVIER MORIN

Waldbrände wüten in Südfrankreich, der Toskana und auf Kreta

Die Waldbrände an der französischen Atlantikküste haben sich weiter ausgebreitet. Innerhalb einer Woche verbrannten südlich von Bordeaux 19.300 Hektar Land, wie die Präfektur für die Gironde am Dienstag mitteilte. Am Dienstag blieb die Lage ungünstig. Heftige Winde hatten es den Einsatzkräften immer wieder erschwert, die Brände auf trockenen Böden im Zaum zu halten. Gefordert waren Einsatzkräfte u.a. auch in der Toskana in Italien und auf der griechischen Ferieninsel Kreta.

Die Nacht auf Dienstag war nach Angaben der Präfektur sehr schwierig. Ein Altersheim bei Teste-de-Buch wurde geräumt. Seit Beginn der schweren Waldbrände bei Teste-de-Buch und Landiras vor einer Woche mussten mehr als 34.000 Menschen vorsichtshalber ihre Bleibe verlassen. Auch ein Zoo in der Gegend wurde teilweise geräumt und etwa 370 Tiere in einem anderen Zoo untergebracht. Bei dem Feuer bei Landiras vermuten Ermittler inzwischen Brandstiftung. Wie die Staatsanwaltschaft Bordeaux mitteilte, kam ein Mann in Polizeigewahrsam.

Die italienische Feuerwehr brachte wegen eines großen Waldbrandes in der Toskana Bewohner in Sicherheit. Das Feuer brach am Montagabend in der Gemeinde Massarosa nördlich von Pisa aus. Nach Angaben des toskanischen Zivilschutzes hätten die Nacht über Winde aus Nordosten die Flammen weiter angetrieben, so dass sie auch Wohnhäuser bedrohten. Aus denen wurden rund 30 Menschen evakuiert. Schwere Brände wüten derzeit auch auf der griechischen Ferieninsel Kreta.

Die italienischen Behörden sperrten zwischenzeitlich immer wieder eine Verkehrsbrücke, die Lucca und Viareggio verbindet. Drei Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge unterstützen die zwölf Feuerwehreinheiten am Boden.

Seit Wochen sorgen anhaltende Dürre in Italien und Wind immer wieder dafür, dass sich Brände schnell ausbreiten. Experten gehen davon aus, dass Phasen von Trockenheit intensiver und länger werden - eine Folge des Klimawandels in dem beliebten Urlaubsland mit fast 60 Millionen Einwohnern. Von Norden bis Süden und auf den Inseln Sardinien und Sizilien brechen derzeit immer wieder Wald- und Buschfeuer aus. Mitunter stecken fahrlässiges Verhalten oder Brandstiftung dahinter.

Schwere Brände südlich der Hafenstadt Rethymno auf Kreta zerstörten große Flächen landwirtschaftlich genutzter Gebiete, sagte am Dienstag der Bürgermeister der Region, Giannis Tatarakis, dem griechischen Nachrichtensender "Real FM". Bisher seien mehr als 1.850 Hektar verbrannt. "Es handelt sich hauptsächlich um Olivenbäume. Viele Menschen haben gar kein Einkommen mehr", sagte der Bürgermeister.

Die Feuerwehr dämmte das Feuer mit Löschhubschraubern, Löschflugzeugen und Hunderten Feuerwehrleuten und freiwilligen Helfern ein. Es war am Freitag ausgebrochen, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Brandgefahr bleibt wegen der Trockenheit und starker Winde im gesamten Süden Griechenlands sehr hoch, warnte der Zivilschutz am Dienstag.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Waldbrände an der französischen Atlantikküste haben sich weiter ausgebreitet.
  • Innerhalb einer Woche verbrannten südlich von Bordeaux 19.300 Hektar Land, wie die Präfektur für die Gironde am Dienstag mitteilte.
  • Schwere Brände wüten derzeit auch auf der griechischen Ferieninsel Kreta.
  • Die Brandgefahr bleibt wegen der Trockenheit und starker Winde im gesamten Süden Griechenlands sehr hoch, warnte der Zivilschutz am Dienstag.