Vermisster nach Explosion in Langenzersdorf tot geborgen
Die Befürchtung, dass sich der Vermisste wohl unter dem Schuttkegel befindet, hatte Resperger schon am Nachmittag geäußert. Er verwies auf ein Mobiltelefon. "Die Person war kurz vor der Explosion mit dem Handy in der Gasse eingeloggt", sagte der Feuerwehrsprecher. Neben dem Todesopfer gab es dem Roten Kreuz zufolge einen Schwerverletzten. Fünf Menschen wurden leicht verletzt.
Vorübergehend war das Wohnhaus am Vormittag in Vollbrand gestanden, etwa 150 Helfer bekämpften die Flammen. Obwohl die Löscharbeiten großteils abgeschlossen waren, gab es für die Einsatzkräfte am Nachmittag noch jede Menge zu tun. "Immer wieder flackern Glutnester auf", schilderte Resperger. Aus diesem Grund blieb in der Nacht auf Samstag auch eine Brandwache am Ort des Geschehens. Abbrucharbeiten sollten in der Früh fortgesetzt werden.
Ein Statiker begutachtete das Haus. "Das Objekt ist einsturzgefährdet", betonte der Feuerwehrsprecher. Angefordert wurde deshalb ein Spezialfahrzeug, mit dessen Hilfe die Einsatzkräfte den Schuttkegel langsam abgearbeitet haben.
Die Detonation hatte sich um etwa 8.00 Uhr ereignet. Das obere Stockwerk des Objektes wurde teilweise weggerissen. Neben den Crews von "Christophorus 3" und "Christophorus 9" waren auch Notärzte, Rettungshunde und der Katastrophenhilfszug der Feuerwehr in Langenzersdorf im Einsatz. Die Berufsfeuerwehr und die Berufsrettung Wien entsandten ebenfalls Helfer. An Ort und Stelle waren außerdem ein Polizeihubschrauber sowie mehr als 100 Beamte der Exekutive.
Die Verletzten wurden laut Sonja Kellner, der Sprecherin des Roten Kreuzes Niederösterreich, in drei unterschiedliche Krankenhäuser gebracht. Als aufnehmende Kliniken galten Korneuburg, Stockerau sowie das SMZ-Ost in Wien. "Die Verletzungsmuster waren Rauchgasvergiftungen und Kollaps-Situationen", führte Landesrettungskommandant Werner Kraut aus. Zehn weitere Personen wurden im Langenzersdorfer Gemeindesaal vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.
Resperger zufolge wurden die Wohnungen im dritten und vierten Stock des Objektes "völlig verwüstet". Die Feuerwehr bot mehrere Drehleitern auf. Eine Person wurde mittels Leiter gerettet. Das gesamte Haus wurde evakuiert, außerdem wurde die Energiezufuhr abgeschaltet.
Im Laufen war die Ursachenforschung. Die Tatortgruppe und Ermittler des Landes- sowie des Bundeskriminalamts waren nach Angaben von Polizeisprecher Johann Baumschlager an der Arbeit.
Bürgermeister Andreas Arbesser (ÖVP) gab im Gespräch mit der APA an, das Geschehene "als fürchterlich" zu empfinden. Das Obergeschoß des Mehrparteienhauses sehe aus "wie nach einem Bombentreffer". Arbesser hat zudem das Bundesheer zum Assistenzeinsatz angefordert. 32 Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrzentrums aus Korneuburg waren laut einer Aussendung des Verteidigungsministeriums aufgeboten.
Lukas Schauer, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, berichtete auf APA-Anfrage von etwa 50 Helfern mit knapp einem Dutzend Fahrzeugen, die sich in Langenzersdorf ebenfalls im Assistenzeinsatz befanden. Zu ihnen zählten auch Mitglieder der Schallortungsgruppe und der Rettungshundestaffel des Wiener Landesfeuerwehrverbandes.
Laut Resperger durften in dem von der Explosion betroffenen Trakt des Objektes die Mieter nicht zurück in ihre Wohnungen. Sie seien großteils bei Familienangehörigen und Freunden untergebracht worden.
Zusammenfassung
- Ein Mann, der als vermisst galt, ist am frühen Abend geborgen worden.
- Er lag unter den Trümmern, teilte Feuerwehrsprecher Franz Resperger auf Anfrage mit.
- Als aufnehmende Kliniken galten Korneuburg, Stockerau sowie das SMZ-Ost in Wien.
- Zehn weitere Personen wurden im Langenzersdorfer Gemeindesaal vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.
- Resperger zufolge wurden die Wohnungen im dritten und vierten Stock des Objektes "völlig verwüstet".