puls24 Logo

Vater wegen Mordes an drei Monate altem Sohn vor Gericht

Am Dienstag beginnt am Wiener Landesgericht der Mordprozess gegen einen 29-Jährigen, dem vorgeworfen wird, seinem drei Monate alten Sohn mit zumindest bedingtem Tötungsvorsatz schwerste Kopfverletzungen zugefügt haben. Laut einem gerichtsmedizinischen Gutachten starb der Bub Anfang Februar 2024 "eindeutig" an den Folgen eines Schütteltraumas. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft war der Angeklagte die einzige Person mit einem Gelegenheitsverhältnis, das zu bewirken.

Der 29-Jährige bestreitet demgegenüber, seinem Sohn Gewalt angetan zu haben. "Er hat sein Kind über alles geliebt", hatte Verteidigerin Astrid Wagner zuletzt erklärt. Die Geschworenenverhandlung ist auf zwei Tage anberaumt. Am ersten Tag sollen mehrere Zeuginnen und Zeugen - darunter auch die Mutter des Buben, die ursprünglich ebenfalls unter Mordverdacht stand, aber Ende Mai als nicht mehr tatverdächtig enthaftet wurde - und ein psychiatrischer Sachverständiger angehört werden. Der Gerichtsmediziner und ein Neuropathologe werden ihre Gutachten erst am 24. Oktober erstatten. Dann soll die Verhandlung auch zu Ende gehen. Dem bisher gerichtlich Unbescholtenen drohen im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Wiener Landesgericht beginnt der Mordprozess gegen einen 29-Jährigen, der beschuldigt wird, seinem drei Monate alten Sohn tödliche Kopfverletzungen zugefügt zu haben.
  • Laut gerichtsmedizinischem Gutachten starb das Kind Anfang Februar 2024 an einem Schütteltrauma, und der Angeklagte wird als einzige mögliche Täterperson angesehen.
  • Die zweitägige Verhandlung sieht die Anhörung mehrerer Zeugen und die Vorlage von Gutachten am 24. Oktober vor, wobei dem Angeklagten im Falle einer Verurteilung bis zu lebenslange Haft droht.