Ursache für geplatztes Aquarium in Berlin weiter unklar
Arbeiter in Schutzanzügen luden am Samstag Schutt in große Baucontainer und transportieren Wannen und Netze ab. Ein großer weißer Bauzaun stand vor dem Gebäude. Der Fokus liege auf den Aufräumarbeiten sowie auf Sicherheitsmaßnahmen der zerstörten und beschädigten Geschäfte und Fassaden, teilte der Gebäudeeigentümer Union Investment mit.
Große Schäden nach Explosion
Doch hinter den Mauern dürfte das Chaos nach dem Unglück am Freitag noch gut sichtbar sein. In den frühen Morgenstunden war in dem Hotel das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom mit 1.500 Fischen geplatzt, von denen fast alle verendeten. Ein lauter Knall - daraufhin ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Glaszylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen, laut Hotel ein Mitarbeiter und ein Gast, wurden leicht verletzt. In dem Gebäudekomplex wurden mindestens sechs Geschäfte beschädigt.
Beinahe-Unglück für viele Menschen
Für viele Menschen war es Freitagfrüh ein Beinahe-Unglück - wäre das Aquarium zu einer späteren Zeit in einem belebten Hotel geplatzt hätte es nach Einschätzung von Sicherheitskräften und Politikern schlimmer ausgehen können. Doch für die Tiere war es auch so verheerend: Fast alle Fische aus dem Aquarium sind tot.
Einige Fische konnten gerettet werden
Einige jedoch hatten Glück. In dem Ring, der das Aquarium eigentlich stabilisieren sollte, sammelte sich laut Feuerwehr etwas Wasser. Drei große Bottiche voll lebender Fische seien aus diesem Bereich etwa gerettet worden, sagt ein Feuerwehrsprecher. Auch unter Trümmerteilen seien am Freitag immer wieder lebende Fische in Lacken gefunden worden. Sie seien im angrenzenden Sealife-Aquarium und dem Berliner Zoo untergebracht worden.
Nach Angaben des Gebäudeeigentümers wurden auch etwa 630 Fische aus den unterirdischen Zuchtbecken gerettet. Diese Fische befanden sich nicht im geplatzten Aquarium Aquadom, sondern in anderen Becken, wie der Sprecher von Union Investment mitteilte. Sie seien auf den Berliner Tierpark, den Zoo, das Sealife im Dom Aquarée und unter einem Netzwerk von Spezialzüchtern verteilt worden.
Ursache weiterhin unklar
Die Suche nach der Ursache ging indes weiter. Hinweise auf einen gezielten, gewaltsamen Anschlag gab es laut Polizei nicht. "Im Moment deutet nichts darauf hin, dass etwas strafrechtlich Relevantes im Raum steht", sagte eine Polizeisprecherin am Samstag.
Das Gebäude sei bereits am Freitagabend an den Eigentümer übergeben worden. "Es ist nicht einsturzgefährdet", sagt ein Sprecher des Gebäudeeigentümers. Bautechnische Untersuchungen fänden aber weiterhin statt.
Untersuchungen durch US-Team
Das am Bau des geplatzten Aquariums beteiligte US-amerikanische Unternehmen Reynolds Polymer Technology will ebenfalls ein Team zur Untersuchung des Vorfalls nach Berlin schicken. Das Unternehmen aus den USA hat nach eigenen Angaben 2002 eine "Zylinderkomponente" des Tanks hergestellt und installiert. Auf seiner Homepage schreibt das Unternehmen, es habe das Acrylfenster des Aquadoms hergestellt.
Wiedereröffnung des Hotels noch ohne Termin
Die Hotelgäste wurden noch am Freitag in ein anderes Hotel gebracht. "Für die Wiedereröffnung des Hotels gibt es verständlicherweise noch keinen Zeitplan", hieß es seitens des Eigentümers. Vorrangig gelte es, das Ausmaß der Schäden aufzunehmen und für Sicherheit bei den Aufräumarbeiten zu sorgen. Auch das Schicksal des Aquadoms sei unklar.
Zusammenfassung
- Einen Tag nach dem Platzen eines großen Aquariums war vor dem betroffenen Berliner Hotel vom großen Chaos nicht mehr allzu viel zu sehen.
- In den frühen Morgenstunden war in dem Hotel das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom mit 1.500 Fischen geplatzt, von denen fast alle verendeten.
- Nach Angaben des Gebäudeeigentümers wurden auch etwa 630 Fische aus den unterirdischen Zuchtbecken gerettet.