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Trends: So urlauben die Österreicher im Sommer

Statt nach Thailand oder Bali zieht es die Österreicher heuer eher nach Thal oder Balkonien. Und statt auf Kultur setzen Reiselustige auf Corona-Sicherheit, Natur und Sport. PULS 24 hat die Reisetrends für diesen Sommer unter die Lupe genommen und gute Tipps für die erste größere Auszeit nach dem Lockdown.

Der Sommer kommt, Österreich öffnet und die Reiselust steigt. Nach einem harten Pandemiejahr können viele den Tapetenwechsel kaum erwarten. Doch mit dem Virus grassiert auch die Unsicherheit. Das spiegelt sich auch bei den Buchungszahlen wider: In den Vorjahren hatten im April bereits 65 Prozent der Österreicher ihren Urlaub gebucht, 2021 hatte gerade einmal jeder 5. bereits fixe Pläne. Stattdessen interessieren sich Reisefreudige eher für Last-Minute-Angebote, damit man sich bis zuletzt die Entwicklung der Corona-Zahlen, Ein- und Ausreisebestimmungen, Quarantäne- und Sicherheitsregeln in der Urlaubsdestination und bei der Heimkehr anschauen kann. 

Corona-Bestimmungen

Wenn beim Urlaub eine Ansteckung mit Corona inkludiert ist, kann es rechtlich nämlich kompliziert werden, wie Jurist Philipp Brokes von der Arbeiterkammer Wien im PULS 24 Interview erklärt. Die AK bietet unter einreisecheck.ak.at eine Zusammenfassung der aktuellen Corona-Bestimmungen für Einreisen aus dem Ausland, mit den jeweiligen Regeln der Länder.

Generell gilt: Wer im Inland Urlaub macht, hat's im Ernstfall einfacher. Und wer sich dicht gedrängt mit Saufgruppe und Sangriakübel fotografiert und das auf Facebook postet, kann sich darauf einstellen, dass es teuer werden könnte. Denn wenn Beweise für Corona-Fehlverhalten vorliegen, muss der Arbeitgeber den "verlängerten" Urlaub in der Quarantäne nicht zahlen. Man sollte sich also auf jeden Fall informieren wie die jeweiligen Regeln in der Urlaubsdestination sind und sich auch daran halten, damit man rechtlich gedeckt und sicher durch und aus dem Urlaub kommt. 

Darf mein Arbeitgeber fragen, wohin ich auf Sommerurlaub fahre?

Der Jurist Philipp Brokes von der Arbeiterkammer Wien beantwortet arbeitsrechtliche Fragen zum Sommerurlaub.

Storno-Optionen wichtig

Frage Nummer eins beim Buchen ist übrigens nicht, ob es einen Pool oder eine Happy-Hour gibt, sondern nach einer "Geld-Zurück-Garantie", "kulanten Stornobedingungen" und "Hygienemaßnahmen". Einige Hotels haben sich auf die neuen Anforderungen eingestellt und bieten Corona-Testmöglichkeiten vor Ort an. In der Zwei-Sterne-Unterkunft kann man damit aber eher nicht rechnen. Die Reisebrache hat sich vorbereitet und zeigt viel Kulanz bei Storno und Co. - vorher informieren und das Kleingedruckte zu lesen zahlt sich auch hier aus, damit man keinem schwarzen Schaf auf den Leim geht. Bei Abschließen einer Reiseversicherung sollte man unbedingt nach einer Preisdeckelung bei coronabedingten Ausfällen Ausschau halten, damit es kein böses Erwachen gibt.

Trend zu langem Aufenthalt

Mit der Ankündigung der Öffnungsschritte kurz vor dem 19. Mai stieg auch die Reise- und Buchungslust. Bei einer Umfrage unter 1.000 Österreichern der IP Österreich zwischen 7. und 12. Mai gaben 50 Prozent an, Urlaub in Europa machen zu wollen. Weit mehr als die Hälfte davon (37 %) wollen überhaupt in Österreich bleiben. Wer ins Ausland fährt, tut das oft mit dem eigenen Auto. Der Trend geht weg vom Kurzurlaub. Wenn man schon wegfährt und sich informieren muss, dann soll es sich auch auszahlen - vorzugsweise für mehr als eine Woche. 

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Top gebucht: Steiermark, Kärnten, Salzburg

Steiermark, Kärnten und Salzburg sind die Topdestinationen im Inland. Nach der lockdownbedingten langen Trennung von den Lieben packt man bevorzugterweise die ganze Familie ein und nimmt sie mit. 

Natur und Sport statt Kultur und Stadt

Dass die Reiselustigen zurzeit noch vorsichtiger sind, erkennt man auch am Trend, sich in einem Haus, einer Hütte oder einer Ferienunterkunft für sich und seine Lieben ohne eventuell leichtsinnige Nachbarn einmieten zu wollen. Auch das Campen boomt. Im eigenen Zelt ist man selbst der Herr über seine Hygienemaßnahmen und frische Luft ist inkludiert. In der Pandemie sind die Österreicher auf den Sport gekommen. Viel Natur, radeln, wandern und Outdoor-Aktivitäten haben den Kultur-Urlaub in der Stadt abgelöst.

Wen es trotzdem nach Häuserschluchten und Museen dürstet, sollte seine Urlaubspläne aber nicht auf Eis legen. Gerade jetzt, wo die Städte vergleichsweise leer gefegt sind, könnte man ein einmaliges Erlebnis ohne Trauben von Touristen bekommen. 

Gegentrend Balkonien

Einigen ist der Urlaub aber wegen Corona gehörig vergangen. Selbst eine einsame Hütte am Berg kann sie nicht aus den eigenen vier Wänden locken - vor allem, wenn man es sich auch zuhause schön machen kann. Mit dem Lockdown kam auch der Wunsch für viele, ihre Wohnung auf Vordermann zu bringen oder überhaupt gleich umzuziehen. Knapp die Hälfte der Österreicher möchte laut einer Umfrage von "ImmoScout24" die eigene Wohnsituation verbessern, aber nur bei 16 Prozent reicht das Ersparte. Beinahe ein Drittel ist deshalb bereit, auf Urlaub und Reisen zu verzichten. 

ribbon Zusammenfassung
  • Erst jeder 5. Österreicher hatte im April seinen Urlaub gebucht. Reisefreudige interessieren sich eher für Last-Minute-Angebote, damit man sich bis zuletzt Corona-Zahlen, Ein- und Ausreisebestimmungen, Quarantäne- und Sichheitsregeln anschauen kann.
  • Frage Nummer eins beim Buchen ist übrigens nicht, ob es einen Pool oder eine Happy-Hour gibt, sondern nach einer "Geld-Zurück-Garantie", "kulanten Stornobedingungen" und "Hygienemaßnahmen".
  • 50 Prozent der Österreicher geben an, Urlaub in Europa machen zu wollen. Weit mehr als die Hälfte davon (37 %) wollen überhaupt in Österreich bleiben. Wer ins Ausland fährt, tut das oft mit dem eigenen Auto.
  • Der Trend geht weg vom Kurzurlaub. Wenn man schon wegfährt und sich informieren muss, dann soll es sich auch auszahlen - vorzugsweise für mehr als eine Woche. 
  • Steiermark, Kärnten und Salzburg sind die Topdestinationen im Inland. Nach der lockdownbedingten langen Trennung von den Lieben packt man bevorzugterweise die ganze Familie ein und nimmt sie mit.
  • Dass die Reiselustigen zurzeit noch vorsichtiger sind, erkennt man auch am Trend, sich in einem Haus, einer Hütte oder einer Ferienunterkunft für sich und seine Lieben ohne eventuell leichtsinnige Nachbarn einmieten zu wollen. Auch das Campen boomt.