Boyer warnt vor Verbreitung von Falschinfos zum Unwetter
Seit Tagen kämpfen Boyer und seine Kolleg:innen gegen die Wassermassen. "Frische Kräfte" in Form von Feuerwehrleuten aus den Bundesländern, die zur Unterstützung nach Niederösterreich gereist waren, seien auch eine "psychologische Stärkung" gewesen.
Aktuell sei die Lage besonders im Tullnerfeld und in St. Pölten weiter dramatisch. Die Menschen seien von den Flutmassen überrascht worden, die "doch sehr schnell gekommen" seien.
Weh tun würden in der aktuellen Situation "Fake-News", die etwa online kursieren. "Etwa wenn Dammbrüche gemeldet werden, die gar keine sind." Es koste die Einsatzkräfte viel Zeit und Ressource, solche Informationen zu prüfen.
Doppelte Arbeit durch Falschinformationen
Schwierig seien für die Einsatzkräfte auch kursierende Falschinformationen am Wochenende gewesen. Mit Straßensperren würde man leichter klarkommen, so Boyer.
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"Wenn ein Dammbruch gemeldet wird, der gar keiner ist, da wird die Bevölkerung sehr nervös und auch die Einsatzkräfte." Wenn Einsatzkräfte von der Bevölkerung hören, dass es einen Dammbruch gäbe, oder einen Flugzeugabsturz, dann sei es doppelte Arbeit hier richtigzustellen und weiter die Katastrophen zu bewältigen.
Im Laufe waren auch falsche Informationen zu einem drohenden Zusammenbruch der Stromversorgung in Niederösterreich - auch diese Gefahr eines Komplettausfalls im ganzen Bundesland habe laut EVN nicht bestanden.
Bei so einem Niederschlag gebe es "Grenzen, worauf man sich einstellen kann und was man tun kann".
Gleichzeitig betont Boyer, das Land Niederösterreich habe "sehr gute Prognosemodelle". Man habe sich auf die Situation vorbereiten können, es sei viel Geld investiert worden.
Das Hochwasser habe allerdings auch Gegenden getroffen, von denen man "nie angenommen hätte, dass es dort zu einem Hochwasser kommt."
Das Unwetter habe ungekannte Dimensionen gehabt, man müsse nur an die Überflutung der A2 oder die gesperrten Wiener U-Bahnen denken.
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Nach Flut: Probleme mit der Müllentsorgung in Würmla
Auch in Würmla würde seit Tagen gegen die Wassermassen gekämpft.
Hier gibt es nun akut Probleme mit der Müllversorgung. PULS 24 Reporterin Alexandra Nindl hat mit dem Bürgermeister über die Einschränkungen gesprochen.
Weil die Müllverbrennungsanlage weiterhin durch Wassermassen bedroht ist, da ein Damm zu brechen droht, muss der Müll zwischengelagert werden. Laut Boyer werden hier mit Pegelrückgang Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Zusammenfassung
- Martin Boyer vom Landesfeuerwehrverband Niederösterreich appelliert an die Bevölkerung, keine falschen Informationen zu verbreiten.
- Diese würden den Einsatzkräften doppelte Arbeit machen.
- In Würmla sei man aktuell damit beschäftigt, einen Damm zu sichern, hier ist die Müllverbrennungsanlage gefährdet.
- Der örtliche Müll muss nun Zwischengelagert werden.