Unwetter in Kärnten und Tirol: Hagel, Straßensperren, Spital überflutet
Unwetter mit Starkregen haben am Dienstagabend für 120 Feuerwehreinsätze in Kärnten gesorgt. Wie die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) in einer Aussendung mitteilte, brachten die Gewitter, die sich ab 18.00 Uhr über dem Mittelkärntner Raum entluden, enorme Regenmengen innerhalb kürzester Zeit. Bäche traten über die Ufer, Straßen und Keller wurden überflutet. Es kam auch zu kleineren Hangrutschungen und Vermurungen von Straßen.
Besonders betroffen waren Villach, das obere Gurktal und die Gemeinden Moosburg, Magdalensberg und Poggersdorf im Bezirk Klagenfurt-Land. 41 Feuerwehren und 650 Feuerwehrleute standen im Einsatz, die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Nacht.
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Fahrzeuge aus Wasser geschoben
Die Polizei berichtete etwa über die Vermurung von Straßen in der bei Unwettern häufig betroffenen Gemeinde Arriach (Bezirk Villach-Land). Betroffen war ab 20.00 Uhr die Teuchen Landesstraße (L46) in Innerteuchen sowie mehrere Gemeindestraßen. In Villach musste die Ossiacher Zeile gesperrt werden, weil eine Unterführung überflutet war. Zwei hängen gebliebene Fahrzeuge wurden manuell von Feuerwehrleuten aus dem Wasser geschoben.
Spital in Villach überflutet
Einen Wassereintritt gab es im Landeskrankenhaus Villach. Zwei Gebäude waren betroffen, dabei auch der Ambulanzbereich. Die Feuerwehr sei umgehend vor Ort gewesen und habe das Wasser abgepumpt, sagte eine Krankenhaus-Sprecherin zur APA. Der Patientenbetrieb sei nicht beeinflusst gewesen, niemand habe verlegt werden müssen.
Laut der Hauptfeuerwache Villach dürfte es durch einen Defekt bei der Regenentwässerung zum Wassereintritt in drei Stockwerke eines Bauteils gekommen sein. Mit sechs Wassersaugern wurde der "massive Wasserschaden" innerhalb von drei Stunden beseitigt. Für die Patienten habe keine Gefahr bestanden, bis auf leichte Einschränkungen auf zwei Stationen habe der Betrieb uneingeschränkt fortgeführt werden können.
Das Krankenhaus war für die Villacher Feuerwehren aber nur ein Hotspot, unzählige Notrufe gingen innerhalb kurzer Zeit ein, hieß es in einer Aussendung. Neben überschwemmten Unterführungen und Gebäuden, umgestürzten Bäumen und Bächen, die drohten über die Ufer zu treten, mussten auch zwei Kinder aus einem stecken gebliebenen Lift geholt werden, dazu kamen Tierbergungen und ein Verkehrsunfall.
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Fernpass in Tirol gesperrt
Schon am Dienstagnachmittag war auch Tirol betroffen. Der Fernpass musste wegen eines kräftigen Unwetters gesperrt werden. Intensiver Hagelschlag und heftiger Starkregen sorgten für Überschwemmungen. Die B179 musste in Höhe des Rastplatz Nassreith gesperrt werden.
Unzählige Urlauber und LKW-Fahrer saßen fest. Das Wasser schoss zentimeterhoch über die Fernpassstraße. Autofahrer waren mit bis zu 30 Zentimeter hohen Hagelkörnen am Boden konfrontiert. Die Feuerwehr war im Einsatz und musste den Hagel räumen.
Unwetterwarnung für Mittwoch
Der Mittwoch startete sonnig, doch aus dem Westen kommt eine Kaltfront, die schon gegen Mittag für erste Quellwolken und Regenschauer im Bergland sorgt. Lokal sind auch am Mittwoch wieder kräftige Gewitter - vor allem in den Alpen - möglich. Der Wind dreht mit den Gewittern von Südost auf West und lebt dabei vorübergehend deutlich auf. Am längsten sonnig und trocken ist es am Alpenostrand sowie in der südöstlichen Steiermark. Die Tageshöchsttemperaturen schwanken zwischen 21 und 31 Grad.
Zusammenfassung
- Starke Gewitter sorgten am Dienstagabend in Tirol und Kärnten für Straßensperren und Überflutungen.
- 120 Einsätze gab es allein in Kärnten. In Villach gab es im Landeskrankenhaus Überschwemmungen.
- Am Mittwoch sind weitere Gewitter möglich.