Unwetter in Italien: 14 Tote, Dürre und Infrastruktur als Ursache
Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Überschwemmungen in der Region Emilia Romagna ist auf 14 gestiegen, wie italienische Medien am Freitag berichteten. In der Stadt Faenza wurde die Leiche eines 84-jährigen Mannes unter den Schlammmassen entdeckt.
Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, an die 27.000 Menschen sind noch immer ohne Strom. Die Schäden an Wohngebieten und Infrastruktur gehen in die Milliarden.
Weiterhin Evakuierungen
Viele der Evakuierten sind in Pfarren und Sporthallen untergebracht. 650 Menschen wurden mit Hubschraubern und Flugzeugen aus den überschwemmten Gebieten in Sicherheit gebracht.
Im besonders schwer betroffenen Gebiet rund um Hafenstadt Ravenna mussten auch am Freitag weitere Ortschaften evakuiert werden, berichten italienische Medien.
https://twitter.com/vigilidelfuoco/status/1659505830931070978
Heftiger Niederschlag
In der Region traten zwischen Dienstag und Mittwoch 21 Flüsse über die Ufer, 36 Städte und Gemeinden waren überflutet, 48 Lokalverwaltungen meldeten Erdrutsche. Viele Einwohner mussten sich dort in höhere Stockwerke oder auf das Dach ihrer Häuser retten. Es ist die größte Naturkatastrophe in der Region seit dem Erdbeben von 2012.
https://twitter.com/vigilidelfuoco/status/1659469743244431360
Ausgelöst wurde die Katastrophe von heftigen Regenfällen. Innerhalb von 24 Stunden fielen 300 Millimeter Niederschlag. Für das Wochenende ist noch kein Ende der Regenfälle in Sicht. Die Einsatzkräfte bleiben in Alarmbereitschaft.
Dürre und fehlende Infrastruktur als Ursache
Vor den heftigen Regenfällen hatte es in der Region eine ausgedehnte Dürreperiode gegeben. Der heftige Niederschlag konnte so nicht mehr im Boden versickern. Auch, dass die Infrastruktur mit Entwässerungsgraben und Laminierbecken nicht richtig funktionierte oder noch nicht fertig gebaut ist, soll zur Katastrophe beigetragen haben, wenn man einem Bericht des "Corriere della Sera" glaubt.
Im benachbarten Veneto hatte eine in den vergangenen Jahren aufgebaute Infrastruktur zur Entwässerung in Form von Reservoirs, Entwässerungsgräben und Laminierbecken bei weit stärkeren Niederschlägen 2018 eine derartige Flutkatastrophe verhindert. Diese Infrastruktur war nach einer Flutkatastrophe im Jahr 2010 auf- und ausgebaut worden.
Zusammenfassung
- Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Unwettern in Italien ist auf 14 Tote gestiegen.
- Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, an die 27.000 Menschen sind noch immer ohne Strom.
- 650 Menschen wurden mit Hubschraubern und Flugzeugen aus den überschwemmten Gebieten in Sicherheit gebracht.
- Die Überschwemmungen wurde durch Regenfälle ausgelöst, der wegen vorhergehender Dürre nicht versickern konnte.
- Zudem habe die Infrastruktur zur Entwässerung versagt.