Afrika verlangt in UNO-Vertrag Sanktionen gegen Biopiraterie
In der Schweizer Stadt begann nach mehr als 20 Jahren Verhandlungen die Schlussrunde für einen neuen UNO-Vertrag über den Umgang mit genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen. Er soll spätestens am 24. Mai verabschiedet werden.
Der Vertrag soll Biopiraterie einen Riegel vorschieben, also verhindern, dass Firmen oder Wissenschafter Pflanzen oder anderen Organismen aus anderen Ländern mitnehmen und daraus lukrative Produkte oder Medikamente herstellen. Herkunftsländer sollen an etwaigen Profiten beteiligt oder anderweitig entschädigt werden. Das sei eine Frage der Gerechtigkeit, sagte der Vertreter Kenias: "Die afrikanische Gruppe setzt sich für ein internationales Abkommen ein, das die souveränen Rechte der Mitgliedsstaaten über ihr traditionelles Wissen und die damit verbundenen genetischen Ressourcen anerkennt und schützt."
Firmen müssten laut Vertragsentwurf bei Patentanmeldungen künftig angeben, woher ihr Material stammt. Herkunftsländer können dann prüfen, ob dafür alle Genehmigungen eingeholt und die nötigen Beteiligungsverträge abgeschlossen wurden. An den Verhandlungen bei der UNO-Organisation für geistiges Eigentum (Wipo) nehmen etwa 1.200 Diplomaten und Regierungsvertreter teil.
Zusammenfassung
- Afrikanische Länder fordern im Rahmen der UNO-Verhandlungen in Genf Sanktionen gegen Biopiraterie, um die Einhaltung des neuen Vertrags zu sichern.
- Der geplante UNO-Vertrag soll bis spätestens 24. Mai verabschiedet werden und zielt darauf ab, unrechtmäßige Nutzung genetischer Ressourcen zu unterbinden.
- Firmen müssen künftig die Herkunft ihres Materials bei Patentanmeldungen angeben, was den Herkunftsländern ermöglicht, die Einhaltung der Vorschriften zu überprüfen.