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Überholspur für Linzer PV-Pflicht nicht möglich

11. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) hat mit seinen Plänen, eine PV-Pflicht für Neubauten quasi via Überholspur einzurichten, einen Rückschlag erlitten. Das Land Oberösterreich vertritt die Ansicht, dass Prammers Abkürzung über ein sogenanntes Ediktalverfahren, mit dem man in einem Schwung alle Bebauungspläne in der Stadt ändern hätte können, nicht zulässig ist.

Prammer hatte im Bürgermeisterwahlkampf angekündigt, eine PV-Pflicht umsetzen zu wollen. Geplant war demnach, PV-Anlagen auf Neubauten und Aufstockungen verpflichtend vorzuschreiben. Um dies schnell umsetzen zu können, wollte man das im Rahmen eines Ediktalverfahrens tun. Damit wäre die Regelung für alle neu zu schaffenden und bestehenden Linzer Bebauungspläne gültig. Im Rahmen des Ediktalverfahrens hätte man u.a. auch den Schutz wertvoller Bäume festschreiben wollen. Das Land hält das aber vor allem hinsichtlich der PV-Pflicht nicht für möglich. Vereinfacht gesagt: Man muss alle Bebauungspläne einzeln ändern, um den Grundeigentümern Möglichkeit zur Stellungnahme zu geben.

Prammer dauert das zu lange: "Für das Stadtgebiet gibt es aktuell 1.130 Bebauungspläne", rechnet er vor, "die Erstellung und das Verfahren eines Bebauungsplanes erfordern in der Regel mindestens ein Jahr." Er fühle sich vom Land im Hinblick auf die Erreichung der städtischen Klimaziele zu wenig unterstützt. "Wir arbeiten deshalb an einer Resolution mit einem Appell an das Land Oberösterreich, uns eventuell auf dem Wege einer entsprechenden Verordnungsermächtigung bei unseren Klimazielen zu unterstützen", so Prammer.

"Aufgrund der geltenden Rechtslage ist dem Land OÖ eine Zustimmung zur vorgelegten Ediktalverordnung der Stadt Linz nicht möglich. Dies ist der Stadt Linz von der zuständigen Abteilung Raumordnung als Aufsichtsbehörde schon im Entstehungsprozess dieser Ediktalverordnung ganz klar kommuniziert worden", hieß es aus dem Büro von Raumordnungslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). Dort verweist man auch darauf, dass es im Rahmen der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie, die unter anderem eine PV-Verpflichtung für Gebäude vorsehe, entsprechende bundes- und landesgesetzliche Regelungen geben werde.

Zusammenfassung
  • Der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer wollte eine PV-Pflicht für Neubauten über ein Ediktalverfahren einführen, was das Land Oberösterreich jedoch ablehnt.
  • Prammer kritisiert die langen Bearbeitungszeiten für die Änderung der 1.130 Bebauungspläne im Stadtgebiet, die jeweils mindestens ein Jahr dauern.
  • Das Land verweist auf kommende EU-Gebäuderichtlinien und hat die Stadt frühzeitig über die Unzulässigkeit des Verfahrens informiert.