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Mindestens 23 Tote bei Massenpaniken in Nigeria

In Nigeria sind am Samstag bei zwei separaten Vorfällen mindestens 23 Menschen bei der Austeilung von kostenfreiem Essen zu Tode getrampelt worden. Ein Vorfall ereignete sich in Nigerias Hauptstadt Abuja bei der Lebensmittelausteilung in einer Kirche. Wie die Polizeisprecherin der Hauptstadt, Josephine Adeh, der dpa mitteilte, starben dabei zehn Menschen. Darunter befanden sich vier Kinder. Acht weitere Menschen wurden verletzt.

Bei einem weiteren Vorfall in der Stadt Okija im Bundesstaat Anambra gab es nach übereinstimmenden Medienberichten mindestens 13 Tote. Wie der Polizeisprecher des Bundesstaates, Ikenga Tochukwu, auf Nachfrage bekannt gab, könne eine genaue Zahl noch nicht bekannt gegeben werden. Die Ermittlungen dauern an. Die Unglücke ereigneten sich drei Tage nach einem ähnlichen Vorfall, bei dem 35 Kinder im Südwesten Nigerias ums Leben kamen.

In Nigeria ist es üblich, dass in der Weihnachtszeit Lebensmittel an die Armen verteilt werden. Diese Veranstaltungen ziehen sehr große Menschenmengen an. Immer wieder kommt es dabei zu Massenpaniken. Als Reaktion auf den jüngsten Vorfall in Abuja hat die Polizei der Stadt nun angeordnet, dass jede wohltätige Aktivität, die zu einer großen Menschenansammlung führt, vorher gemeldet werden muss.

Die Zunahme der Zwischenfälle bei der kostenlosen Verteilung von Lebensmitteln wird auf die sich verschlechternden Lebensbedingungen im Land zurückgeführt. Angesichts der wachsenden Armut ist die Zahl der Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, gestiegen.

Präsident Tinubu sagte seine offiziellen Termine für den Rest des Tages ab und kündigte an, für die Opfer und die Hinterbliebenen zu beten. "In einer Zeit der Freude und des Feierns trauern wir mit unseren Mitbürgern, die den schmerzlichen Verlust ihrer Angehörigen beklagen", erklärte der Präsident.

In den vergangenen Monaten hatte es in Nigeria immer wieder tödliche Massenpaniken gegeben. Am Mittwoch waren bei einer Massenpanik auf einem Jahrmarkt im Bundesstaat Oyo 35 Kinder ums Leben gekommen.

ribbon Zusammenfassung
  • In Nigeria kamen bei zwei separaten Massenpaniken mindestens 23 Menschen ums Leben, als kostenlose Lebensmittel verteilt wurden. In der Hauptstadt Abuja starben zehn Menschen, darunter vier Kinder, und acht weitere wurden verletzt.
  • Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Okija im Bundesstaat Anambra mit mindestens 13 Toten. Aufgrund der wachsenden Armut und der damit verbundenen Abhängigkeit von kostenlosen Lebensmitteln sind solche Vorfälle in Nigeria keine Seltenheit.
  • Präsident Tinubu sagte seine Termine ab, um für die Opfer zu beten. Die Polizei in Abuja hat angeordnet, dass zukünftige wohltätige Aktivitäten, die große Menschenansammlungen anziehen könnten, gemeldet werden müssen.