Tirol: Große Schäden durch Schneesturm, Lawinenwarnstufe erhöht
Hintergrund der steigenden Lawinengefahr seien die großen Neuschneemengen mit bis zu weiteren 30 bis 40 Zentimeter, gepaart mit den stürmischen Windverhältnissen und dem schwachen Schneedeckenaufbau.
Appell an Wintersportler
"Auch wenn der viele Neuschnee zum Wintersport einlädt, muss man dennoch unbedingt auch entsprechende Vernunft walten lassen - denn durch unverhältnismäßiges Verhalten bringt man nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr", appellierte Sicherheitslandesrätin Astrid Mair einmal mehr an alle Wintersportler, die Warnungen des Lawinenwarndienstes unbedingt ernst zu nehmen und in der derzeit kritischen Lawinensituation im freien Skigelände große Vorsicht und Zurückhaltung walten zu lassen.
Lawinengefahrstufe 4 im westlichen Tirol
Christoph Mitterer vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol erklärte ebenfalls in der Aussendung des Landes: "Aufgrund des Neuschnees verbunden mit den verbreitet entstehenden, umfangreichen Triebschneeansammlungen können Lawinen vor allem oberhalb der Waldgrenze leicht ausgelöst werden oder spontan abgleiten. In den Hauptniederschlagsgebieten im westlichen Tirol haben wir es mit einer kritischen Lawinensituation zu tun und müssen daher die Lawinengefahrenstufe 4 (groß) ausgeben. Aber auch in vielen anderen Teilen Tirols herrscht weiterhin erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3)."
Kufstein: Schneesturm bringt beträchtlicher Schaden
Währenddessen hat das Tief Niklas in Tirol am Samstag nicht nur den Wintereinbruch gebracht, sondern auch zahlreiche Schäden durch den Schneesturm in den frühen Morgenstunden, wie die Polizei am Samstagnachmittag bilanzierte. Nach vorläufigem Stand wurde niemand verletzt. Betroffen war vor allem der Bezirk Kufstein.
Gegen 4.30 Uhr wurde das komplette Dach eines Hauses in Ellmau durch eine Windböe abgedeckt und in ein angrenzendes Feld geweht. Im Bereich des Stadtberg-Weges in Kufstein mit der Lifttrasse des "Kaiserliftes" wurden zwei quer über die Fahrbahn liegende Bäume vorgefunden, im darüber liegenden Waldstück waren zumindest zehn weitere Bäume entwurzelt. Zumindest zwei Bäume waren etwa 100 Meter oberhalb des Weges auf das Tragseil des Kaiserliftes gefallen und drückten es mehrere Meter zu Boden. Inwieweit am "Kaiserlift" schwerwiegende Schäden verursacht wurden, war noch Gegenstand entsprechender Abklärungen.
Die Feuerwehr Scheffau musste mehrere umgestürzte Bäume auf der L 207 (Hintersteiner-See-Landesstraße) beseitigen. Aufgrund des Sturms herrschte für die Einsatzkräfte im gesamten Bezirk erhöhte Gefährdung durch weitere umstürzende Bäume.
Zusammenfassung
- Der Lawinenwarndienst des Landes Tirol hat am Samstag für Sonntag die Lawinengefahrenstufe 4 (groß) für die Regionen Arlberg, Allgäuer Alpen und westliches Karwendel oberhalb der Waldgrenze ausgegeben.
- Hintergrund der steigenden Lawinengefahr seien die großen Neuschneemengen mit bis zu weiteren 30 bis 40 Zentimeter, gepaart mit den stürmischen Windverhältnissen und dem schwachen Schneedeckenaufbau.
- Währenddessen hat das Tief Niklas in Tirol am Samstag nicht nur den Wintereinbruch gebracht, sondern auch zahlreiche Schäden durch den Schneesturm in den frühen Morgenstunden, wie die Polizei am Samstagnachmittag bilanzierte.