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TikTok-Mutter verklagt Praktikanten wegen KI-Sabotage

Wegen mutmaßlicher Sabotage an der firmeneigenen Künstlichen Intelligenz (KI) hat die TikTok-Mutter ByteDance eine Millionenklage gegen einen früheren Praktikanten eingereicht. Dies ergab sich aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung in einem chinesischen Amtsblatt. Das Unternehmen wirft dem Beschuldigten vor, Software manipuliert und dadurch das Training der KI torpediert zu haben. ByteDance fordert umgerechnet rund eine Million Euro Schadenersatz.

Der Beschuldigte war für einen Kommentar nicht zu erreichen. Der Konzern wollte sich zu diesem Fall nicht äußern. Im Oktober hatte ByteDance im Internet mitgeteilt, der fragliche Praktikant sei im August entlassen worden. Gerüchte, denen zufolge der Fall das Unternehmen Millionen Dollar und 8.000 Hochleistungsprozessoren gekostet habe, seien aber "stark übertrieben".

Prozesse zwischen Firmen und Beschäftigten sind in China nicht ungewöhnlich. Allerdings werden selten Praktikanten verklagt, noch dazu auf solch hohe Summen. Zusätzliches Interesse zieht die Affäre auf sich, weil sie sich um generative KI dreht, die seit der Veröffentlichung von ChatGPT vor zwei Jahren die Schlagzeilen beherrscht. Vor allem die USA und China liefern sich einen Wettlauf um die technologische Führung bei diesen Programmen, die anhand weniger Befehle komplette Texte, Bilder oder Videos erstellen.

ribbon Zusammenfassung
  • ByteDance hat eine Klage über eine Million Euro gegen einen ehemaligen Praktikanten eingereicht, der beschuldigt wird, die firmeneigene KI sabotiert zu haben.
  • Der Praktikant wurde im August entlassen, und ByteDance machte den Fall im Oktober öffentlich, wobei Gerüchte über hohe Verluste als übertrieben bezeichnet wurden.
  • Die Affäre zieht Aufmerksamkeit auf sich, da sie generative KI betrifft, ein Bereich, in dem die USA und China um die Vorherrschaft konkurrieren.