Staatsanwalt will U-Haft wegen Brandanschlag auf Obdachlosen

Am Grazer Lendplatz wurde in der Nacht auf Samstag ein Obdachloser angezündet. Er erlitt schwerste Verbrennungen und schwebt in Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft wurde aktiv, aktuell wird wegen versuchtem Mord ermittelt.

Anfänglich wurde berichtet, dass der Tatverdächtige mit einem Kanister und Brandbeschleuniger am Tatort gesehen wurde, der Kanister stellte sich als Tasche heraus.

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Tatverdächtiger auch Obdachlos

Der Verdächtige, ein 65-jähriger Russe, wie das Opfer obdachlos, soll im Laufe des Sonntags oder am Montag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert werden. "Wir werden dann jedenfalls die Anträge für die U-Haft stellen", so Kroschl.

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Kein Kanister oder Brandbeschleuniger

Zunächst ging die Polizei von einem Mordversuch aus, weil Zeugen einen Mann mit einem hellen Kanister beim Tatort gesehen hatten.

Dieser stellte sich aber bei der Festnahme des Verdächtigen als kleine, helle Tasche heraus. Brandbeschleuniger war - anders als zuerst angenommen - ebenfalls keiner im Spiel, wie Untersuchungen ergaben.

Tatverdächtiger nicht geständig

Der Verdächtige ist nicht geständig. Er gibt zwar zu, ein Feuer entfacht zu haben, allerdings habe er sich nur wärmen wollen. Dass in dem Geschäftseingang ein zweiter Mann war, will er nicht bemerkt haben. Zeugen haben den 65-Jährigen eindeutig als jenen Mann identifiziert, den sie vom Tatort weggehen gesehen hatten.

Das Opfer, ein 52-jähriger Ungar, schwebt unterdessen weiterhin in Lebensgefahr und kann nicht befragt werden. 20 bis 25 Prozent seiner Haut seien von Verbrennungen dritten Grades betroffen, sagte eine Krankenhaussprecherin. Sein Zustand sei stabil aber kritisch, er liege auf der Intensivstation und müsse voraussichtlich in den nächsten Tagen noch einmal operiert werden.