Überlebende erzählen: So lief der Flugzeugabsturz in Kasachstan ab
Bei dem Absturz nahe der kasachischen Stadt Aktau am Kaspischen Meer waren am Mittwoch 38 von 67 Menschen an Bord getötet worden. 29 Menschen überlebten, viele von ihnen schwer verletzt.
Fehlschuss der russischen Flugabwehr?
Die Maschine vom Typ Embraer 190 der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines hätte eigentlich von der Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien fliegen sollen. Wie Aserbaidschan schließen auch die USA einen Fehlschuss der russischen Flugabwehr als Ursache für den Crash der aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan nicht aus.
Unterdessen berichten die Überlebenden von den letzten Minuten vor dem Absturz.
"Fenster wurde weggerissen"
Eine Überlebende ist die Reiseagentin Kristina aus Wladiwostok.
"Die Masken sind herausgefallen. An der Stewardess hat man gesehen, dass etwas passiert ist. Wir sind geflogen und gekreist…", erzählt sie auf dem Telegram-Account Mash. Die Flugbegleiter sollen die Passagiere vor der geplanten Landung angewiesen haben, sich am Vordersitz festzuhalten und den Kopf einzuziehen.
Bei dem Aufprall habe es zwei Schläge gegeben. "Die rechte Seite, wo das Fenster war, wurde weggerissen. Der vordere Teil des Flugzeugs ist explodiert", erzählt Kristina.
Als sie zu sich kam, war Kristinas Bein eingeklemmt. Sie befreite sich schließlich selbst und kroch aus dem Wrack des Flugzeugs. Nun liegt sie im Krankenhaus.
https://twitter.com/Dnz3457/status/1871819247992918369
"Alle waren panisch"
Ein weiterer Passagier, Subhonkul Rahimow, erzählt beim russischen staatlichen Fernsehsender RT: "Beim Landeanflug begann das Flugzeug plötzlich zu steigen. Beim dritten Landeanflug ist etwas explodiert."
Dort wo er saß, sei die Verkleidung neben ihm weggerissen worden. Splitter drangen in das Flugzeug ein.
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"Es gab zwei Schläge, große Schläge auf das Flugzeug", berichtet auch der Überlebende Zaur Mamedov bei RT. Als klar war, dass das Flugzeug stark beschädigt war, "gab es Panik, alle waren panisch", erzählt er.
"Haben auf den Tod gewartet"
"Wir haben auf den Tod gewartet", so Mamedov. Die Crew habe versucht, die Menschen zu beruhigen. Sie hätten gesagt, "dass alles gut wird, dass wir landen werden".
Schließlich kam es zur Bruchlandung und "die Hälfte des Flugzeugs wurde zerissen", so Mamedov. "Wir saßen im hinteren Teil … wurden rausgeschleudert, so 100 bis 150 Meter …"
Er selbst überlebte. "Wer konnte, ist rausgekommen und half den anderen. Ich habe geholfen, wie ich konnte", erinnert sich der Mann.
Zusammenfassung
- Bei dem Absturz nahe der kasachischen Stadt Aktau am Kaspischen Meer waren am Mittwoch 38 von 67 Menschen an Bord getötet worden. 29 Menschen überlebten, viele von ihnen schwer verletzt.
- Wie Aserbaidschan schließen auch die USA einen Fehlschuss der russischen Flugabwehr als Ursache für den Crash der aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan nicht aus.
- Unterdessen berichten die Überlebenden von den letzten Minuten vor dem Absturz.
- "Es gab zwei Schläge, große Schläge auf das Flugzeug", berichtet der Überlebende Zaur Mamedov bei RT. Als klar war, dass das Flugzeug stark beschädigt war, "gab es Panik, alle waren panisch", erzählt er.
- "Wir haben auf den Tod gewartet", so Mamedov.