Slowakischer Braunbär griff Familie mit Kindern an
Bürgermeister Ladislav Balazec teilte auf Facebook mit, es sei ein "kleines Wunder", dass nicht mehr passiert sei. Er habe am Tag danach gemeinsam mit dem Braunbären-Einsatzteam des staatlichen Naturschutzes den Schauplatz des Zwischenfalls begutachtet und dabei eine Bärenhöhle nur wenige Meter entfernt entdeckt. Die Umgebung werde nun mit einer sogenannten Fotofalle und regelmäßigen Kontrollgängen beobachtet. Die Bevölkerung rief der Bürgermeister auf, die Gefahrenstelle zu meiden.
Nach offizieller Zählung gibt es in der Slowakei rund 1.200 freilebende Bären. Sie gehen normalerweise Menschen aus dem Weg, wenn sie sie rechtzeitig bemerken. Bei überraschendem Zusammentreffen oder wenn Muttertiere ihre Jungen gefährdet sehen, kann es jedoch zu Angriffen kommen.
Grundsätzlich sind Bären in der Slowakei ganzjährig geschützt und dürfen nur in Ausnahmefällen abgeschossen werden, wenn von ihnen Gefahr für Menschen droht. Auf Druck von Jägern und Lokalpolitikern hat die Regierung in Bratislava im vergangenen Jahr jedoch entschieden, bis zu hundert sogenannte "Problembären" zum Abschuss freizugeben. Diese Entscheidung ist aber politisch höchst umstritten.
Zusammenfassung
- Ein 80 Kilogramm schwerer Braunbär griff in der slowakischen Region Liptau eine Familie mit zwei Kindern an, wobei die Eltern die Kinder mit ihren Körpern schützten und die Mutter leichte Verletzungen erlitt.
- In der Slowakei gibt es rund 1.200 freilebende Bären, die grundsätzlich ganzjährig geschützt sind, jedoch dürfen bis zu 100 sogenannte 'Problembären' abgeschossen werden, was politisch umstritten ist.
- Der Bürgermeister von Partizanska Lupca bezeichnete den Vorfall als 'kleines Wunder' und kündigte an, die Umgebung mit Fotofallen und Kontrollgängen zu überwachen, nachdem in der Nähe eine Bärenhöhle entdeckt wurde.