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Schlag gegen Schlepper: Sechs Zugriffe in Österreich

Bei dem jüngsten internationalen Schlag gegen Schlepperkriminalität sind sechs Personen in Österreich festgenommen worden. Diese Zahlen gab das Innenministerium am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Den Zugriffen und Hausdurchsuchungen am Mittwoch in Wien und Tirol waren mehr als zwei Jahre dauernde Ermittlungen in Zusammenarbeit mit weiteren europäischen Behörden vorausgegangen, hieß es am Donnerstag seitens des Ministeriums.

In der Bundeshauptstadt wurde ein 24-Jähriger von Bediensteten der Fremden- und Grenzpolizei (FPG) Ilz wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Schlepperei festgenommen. Ebenfalls in Wien nahm das Bundeskriminalamt einen weiteren 24-Jährigen fest. Zusätzlich seien durch das Landeskriminalamt Burgenland drei Männer im Alter von 37, 43 und 46 Jahren in Wien dingfest gemacht worden. In Innsbruck wurde ein Mann Alter von 33 Jahren, durch das Landeskriminalamt Tirol, Ermittlungsbereich 10, unterstützend für das Landeskriminalamt Burgenland festgenommen. Die sechs Verdächtigen sind allesamt Syrer.

Im Zuge der Hausdurchsuchungen konnten mehrere tausend Euro Bargeld, Mobiltelefone und Tablets sichergestellt werden. Weitere Informationen zu den laufenden Ermittlungen werden nach Fortschritt dieser zu gegebenem Zeitpunkt veröffentlicht.

Die Verdächtigen sollen einem kriminellen Netzwerk angehören, das für Schleusungen, Dokumentenbetrug und Waffenhandel entlang der Balkanroute verantwortlich ist. An der Aktion waren Ermittlungsbehörden aus Österreich, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Polen, Serbien und dem Vereinigten Königreich beteiligt. Europol unterstützte die Operation mit zwei Experten vor Ort, und ein gemeinsames Ermittlungsteam unter der Leitung von Eurojust koordinierte die justizielle Zusammenarbeit.

Das Schleusernetzwerk, das überwiegend von syrischen Staatsangehörigen betrieben wurde, organisierte seit 2021 die illegale Einreise von Migrantinnen und Migranten in die EU. Die Route führte hauptsächlich über die Balkanregion mit den Zielländern Deutschland, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Dabei erwirtschaftete das Netzwerk geschätzte 3,4 Millionen Euro durch Schmugglergebühren von bis zu 12.000 Euro pro Person.

Die Organisation zeichnete sich laut den Ermittlern durch extreme Gewaltbereitschaft aus - sowohl gegenüber Migrantinnen und Migranten als auch rivalisierenden Schleusergruppen. Mindestens zwei Todesfälle syrischer Migrantinnen in Lettland werden ebenfalls direkt mit dem Netzwerk in Verbindung gebracht. Neben organisierter Schlepperei war die Gruppe auch in Geldwäsche und Waffenhandel verwickelt.

ribbon Zusammenfassung
  • Sechs Personen wurden in Österreich im Rahmen eines internationalen Schlags gegen Schlepperkriminalität festgenommen, nachdem über zwei Jahre lang ermittelt wurde.
  • Das kriminelle Netzwerk, das überwiegend von syrischen Staatsangehörigen betrieben wird, organisierte seit 2021 die illegale Einreise von Migranten in die EU und erwirtschaftete dabei geschätzte 3,4 Millionen Euro.
  • Die Operation wurde von Ermittlungsbehörden aus Österreich, Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Polen, Serbien und dem Vereinigten Königreich unterstützt, wobei Europol und Eurojust die Zusammenarbeit koordinierten.