Russland meldet 95-prozentige Wirksamkeit von "Sputnik V"
Die Analyse basiere auf vorläufigen Daten von Patienten, denen 42 Tage zuvor die erste Dosis des Impfstoffs verabreicht worden sei, hieß es. Unklar blieb allerdings, wie viele Testfälle berücksichtigt worden waren.
Russland hatte "Sputnik V" bereits im August zugelassen, ohne die letzte Testphase mit den zehntausenden Probanden abzuwarten. Mitte Oktober wurde dann der zweite Impfstoff "EpiVacCorona" zugelassen.
In den vergangenen Wochen haben mehrere Pharma-Unternehmen große Erfolge bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen gemeldet. Das US-Unternehmen Pfizer und sein Mainzer Partner Biontech haben bereits bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung ihres Impfstoffs beantragt.
Der Pfizer-Biontech-Impfstoff sowie der Impfstoffkandidat des US-Unternehmens Moderna sind nach Herstellerangaben zu 95 beziehungsweise 94,5 Prozent wirksam. Am Montag hatten auch der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca und die Oxford-Universität bekannt gegeben, dass ihr Impfstoffkandidat zu 70 Prozent wirksam sei.
Russland will im kommenden Jahr für eine halbe Milliarde Menschen "Sputnik V" international auf den Markt bringen. Die Kosten sollen bei unter 20 Dollar (16,81 Euro) für je zwei Impfdosen liegen, die pro Kopf nötig sind, wie der Russian Direct Investment Fund mitteilte. Der Impfstoff soll teilweise in Ungarn produziert werden, auch Indien, Brasilien und China haben sich schon angemeldet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet demnächst Studienergebnisse zu dem russischen Wirkstoff. Erst danach könne eine Bewertung abgegeben werden, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Man sei "sehr, sehr erpicht" auf diese Daten. Ein breites Portfolio an Impfstoff-Kandidaten sei wichtig, da gerade am Anfang die Nachfrage nach Impfungen größer sein werde als das Angebot, sagte Kluge.
Zusammenfassung
- Der russische Corona-Impfstoff "Sputnik V" ist nach Angaben seines Herstellers zu 95 Prozent wirksam.
- Mitte Oktober wurde dann der zweite Impfstoff "EpiVacCorona" zugelassen.