Rechtsanwalt: Chauvins Verurteilung "war ein sehr wichtiges Signal"
George Floyds qualvoller Tod erschütterte vor einem Jahr die USA und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Am 25. Mai 2020 wurde der Afroamerikaner in Minneapolis von einem weißen Polizisten getötet, der ihm neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken drückte. Es folgten nicht nur landesweite Proteste gegen Polizeigewalt gegen Schwarze, sondern auch eine intensive Debatte über Rassismus in den USA.
Wegen der Tötung Floyds wurde der Polizist Derek Chauvin im April in einem Verfahren in Minneapolis unter anderem wegen Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen. Das Strafmaß wurde noch nicht verkündet. Der Prozess gegen drei mutmaßliche Komplizen Chauvins soll im März kommenden Jahres beginnen. Auf Videos ist dokumentiert, wie Chauvin vor einem Jahr sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals presste, während der 46-Jährige flehte, ihn atmen zu lassen.
USA: Erster Todestag von George Floyd
Ein Jahr nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz trifft US-Präsident Joe Biden Angehörige des Opfers.
Weil es Chauvin "seine Position als Polizist missbrauchte", könne der Polizist mit einem Strafmaß von bis zu 40 Jahren rechnen, sagt der Rechtsanwalt Patrick O. Kainz gegenüber PULS 24. Zudem könnte es laut dem Anwalt auch zu einem zweiten Verfahren kommen. Chauvin und seine Kollegen könnten eine Anklage wegen dem Verstoß von Bundesrecht bekommen. Hier sei laut Kainz das Strafmaß viel höher: "Vielleicht sogar lebenslänglich", wie er im Interview erklärt.
Chauvin habe mit der Tötung gegen Verfassungsrecht verstoßen. Seine Kollegen könnten wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt werden, denn "sie haben nur zugeschaut und nicht eingegriffen". Eine Verurteilung der Kollegen sei zudem ein Signal, dass Polizisten bei Fehlverhalten ihrer Kollegen, eingreifen sollen, ansonsten könnte eine Strafe drohen.
Generell war das Urteil gegen Derek Chauvin "ein wichtiges Signal", sagt der Rechtsanwalt. Von 2013 bis 2019 seien "ca. 2.000 Afroamerikaner durch die Hände von Polizisten zu Tode gekommen", erklärt Kainz. Von diesen kam es in drei Prozent der Fälle zu einer Anklage, von denen laut ihm nur ein Prozent verurteilt wurden.
Floyds Tod hatte in den USA Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst, die über Monate anhielten. Laut Kainz war "Black Lives Matter erfolgreich und wird nicht aufhören". Durch diese Protestaktionen sei auch in Österreich die Diskussion über strukturellem Rassismus in der Polizei Arbeit entfacht.
Zusammenfassung
- Vor einem Jahr wurde der Afroamerikaner George Floyd vom Polizisten Derek Chauvin getötet.
- Laut Patrick O. Kainz, Rechtsanwalt bei "Law & Beyond", sei Cauvins Verurteilung ein wichtiges Signal gewesen. Mit PULS 24 spricht er über diesen Fall.
- Weil es Chauvin "seine Position als Polizist missbrauchte", könne der Polizist mit einem Strafmaß von bis zu 40 Jahren rechnen, sagt der Rechtsanwalt Patrick O. Kainz gegenüber PULS 24.
- Zudem könnte es laut dem Anwalt auch zu einem zweiten Verfahren kommen.
- Floyds Tod hatte in den USA Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst, die über Monate anhielten. Laut Kainz war "Black Lives Matter erfolgreich und wird nicht aufhören".
- Durch diese Protestaktionen sei auch in Österreich die Diskussion über strukturellem Rassismus in der Polizei Arbeit entfacht.