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Rechnungshof bescheinigt "mehr Tierwohl für Lipizzaner"

Heute, 10:19 · Lesedauer 2 min

Die Spanische Hofreitschule hat bei Tierwohl und Tiergesundheit Verbesserungen erzielt, die der Rechnungshof (RH) angeregt hatte. Für Vorführungen stehen jetzt mehr Hengste zur Verfügung, geht aus einer am Freitag veröffentlichten Follow-up-Überprüfung hervor. Auch Training, Ausbildung und die Dokumentation dazu seien optimiert worden. Zudem wurde mit einer jährlichen Basisabgeltung in Höhe von 2,5 Millionen Euro die Liquidität des Unternehmens abgesichert.

Im aus dem Jahr 2021 stammenden Bericht "Spanische Hofreitschule - Lipizzanergestüt Piber" hatte der Rechnungshof aufgezeigt, dass Hengste zu oft für Vorführungen eingesetzt wurden. Die auftrittsfreie Zeit während der Corona-Pandemie sei zur Ausbildung genützt worden: 2023 standen 66 Hengste für die Auftritte zur Verfügung, 18 mehr als noch 2020.

Zuvor hatten Trainings laut den Prüferinnen und Prüfern nicht pferdesportmedizinischen Standards entsprochen - auch hier seien Fortschritte erzielt worden: Laut Einträgen in der neuen Belastungsdatenbank wurde ein Teil der Hengste an einzelnen Tagen im Jahr 2024 bereits vor dem Training in einer Schrittmaschine bewegt. Diese Anlage soll Bewegungsmangel verhindern und laut RH-Empfehlung noch häufiger verwendet werden.

Die IT-gestützte Erfassung der Trainings- und Bewegungseinheiten der Hengste solle ausgeweitet werden. Zu den Verbesserungen in Sachen Tierwohl gehören weiters die Überarbeitung des Handbuchs und festgeschriebene Verantwortlichkeiten sowie ein zum Kontrollzeitpunkt in Umsetzung befindliches Projekt zur Verbesserung des Stallklimas.

Bei der Ausbildung sei mehr Transparenz geschaffen worden. Ziele und Fortschritte der Reiterinnen und Reiter sowie der Vorführungshengste wurden erstmals einheitlich verschriftlicht. Wie empfohlen wurde weiters eine Zuchtstrategie finalisiert, die mittelfristig eine Vergrößerung der Herde vorsieht - eine angemessene Anzahl an Zuchtstuten sei wichtig, um den Erhalt der Rasse Lipizzaner sicherzustellen.

Landwirtschaftsministerium sagte Eigentümerstrategie zu

Den Einnahmenentfall aufgrund der Covid-19-Pandemie federte das Landwirtschaftsministerium mit 17,70 Millionen Euro in den Jahren 2020 bis 2022 ab. Außerdem wurde eine jährliche Basisabgeltung von 2,5 Millionen Euro ab 2024 beschlossen. Das Ministerium entwickelt weiters eine Eigentümerstrategie - statt wie vom RH zunächst vorgeschlagen eine mehrjährige Leistungsvereinbarung -, die zur effizienten Leistungserbringung und Finanzierung beitragen soll. Die Prüfer erachten dies "als der Intention der ursprünglichen Empfehlung entsprechend" und sehen der Umsetzung entgegen, hieß es.

"Insgesamt setzte das Landwirtschaftsministerium von drei überprüften Empfehlungen eine um und sagte die Umsetzung zweier Empfehlungen zu. Die Gesellschaft setzte von neun überprüften Empfehlungen vier zur Gänze und fünf teilweise um", so das Fazit der Prüfer.

Zusammenfassung
  • Die Spanische Hofreitschule hat laut einem Bericht des Rechnungshofs Verbesserungen bei Tierwohl und Tiergesundheit erzielt. Für Vorführungen stehen nun 66 Hengste zur Verfügung, 18 mehr als im Jahr 2020.
  • Eine jährliche Basisabgeltung von 2,5 Millionen Euro sichert seit 2024 die Liquidität des Unternehmens. Das Landwirtschaftsministerium hat zuvor 17,70 Millionen Euro zur Abfederung der Covid-19-Pandemie bereitgestellt.
  • Weitere Fortschritte umfassen die Nutzung einer Schrittmaschine zur Bewegungsförderung der Hengste und die IT-gestützte Erfassung von Trainingsdaten. Eine Zuchtstrategie zur Vergrößerung der Herde wurde ebenfalls finalisiert.