Polizei löst Frauen-Protestaktion in Wien auf - Festnahmen
Mit Parolen wie "Kein Gott, kein Staat, kein Patriachat" demonstrieren seit Donnerstagmorgen ungefähr 100 Aktivistinnen gegen die Ungleichbehandlung von Frauen. Die Demonstrantinnen sehen den Weltfrauentag am 8. März als "Augenauswischerei". Der Protest richtet sich gegen mehrere Themen, unter anderem strukturelle Diskriminierung, Altersarmut bei Frauen und Femizide. PULS 24-Reporter Christoph Isaac Krammer berichtet auch von inkludierten Trans- und Non-Binary Personen, um die Anliegen dieser Gesellschaftsgruppen aufzuzeigen.
Kritik an Weltfrauentag
"Ein fröhlicher "Weltfrauentag" sei fehl am Platz, wenn Tag für Tag Frauen sowie trans- und nicht binär geschlechtliche Personen Gewalt erfahren, sagte ein Teilnehmer in einer Aussendung. Während der Pandemie haben vor allem Frauen die Mehrarbeit durch die Krise getragen, auch die Zahlen von Gewalt gegen Frauen seien gestiegen. Laut den Aktivisten seien im vergangenen Jahr 25 Femizide verübt worden, aber gleichzeitig die finanziellen Mittel für Frauenhäusern reduziert worden.
Sprecherin der Protestaktion: "Es passiert seit Jahren überhaupt nichts"
Die Sprecherin der Protestaktion Juli spricht im Interview mit PULS 24 über die Themen der Protestaktion.
Gürtel einseitig gesperrt
Für den Individualverkehr bedeutete die Aktion allerdings einige Verzögerungen in dem Bereich. Durch die Sitzblockade musste der Verkehr des äußeren Gürtels über die Felberstraße umgeleitet werden. Der Stau reichte laut ÖAMTC etwa einen Kilometer bis zur Jörgerstraße zurück. Am inneren Gürtel kam es ebenfalls zu Problemen, weil die Autofahrer nicht in die Felberstraße abbiegen konnten. Der Mariahilfer Gürtel Richtung Ottakring bleibt befahrbar.
Demonstrantinnen weggetragen: Polizei löst Protest auf
Der friedliche Protest wurde nach einer Stunde von der Polizei aufgelöst. Die Polizei forderte die Aktivistinnen auf, den Gürtel zu räumen. Verweigerer wurden von der Polizei teilweise weggetragen. Es kam zu Festnahmen.
Zusammenfassung
- Seit Donnerstagfrüh ist der Mariahilfer Gürtel einseitig gesperrt.
- Der Grund dafür ist eine feministische Protestaktion anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentag.
- Die Aktion wird von der Polizei aufgelöst.
- Einzelne Demonstrantinnen wurden von der Polizei teilweise weggetragen. Es kam zu Festnahmen.