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Kontroverse Hochzeit: Norwegische Prinzessin heiratet Schamanen

Die norwegische Königstochter Märtha Louise heiratet am Samstag ihren Schamanen Durek Verrett. Begleitet darf das Großevent nur von der britischen Presse werden, die norwegische muss draußen bleiben. Aber das ist nicht die einzige Kontroverse, die die Hochzeitsvorbereitungen geprägt hat. Auch darunter: eine Flasche Gin.

Vor fünf Jahren offenbarte Prinzessin Märtha Louise (52) ihre große Liebe: Ihren Schamanen Durek Verrett (49). "Er hat mein Leben verändert", schrieb sie 2019 auf Instagram, wo sie die Beziehung öffentlich machte.

Den Kritikern kam sie im selben Atemzug zuvor: "Es steht euch nicht zu, für mich zu wählen oder mich zu beurteilen. Ich wähle meinen Mann nicht aus, um jemanden von euch zufriedenzustellen. (...) Ich wähle aus Liebe."

Verrett ist nach eigenen Angaben Schamane in sechster Familiengeneration. Auf spirituelle Weise will er Menschen zu ihrer wahren Stärke verhelfen - bei der an Esoterik interessierten Prinzessin rannte er damit offene Türen ein.

Dresscode "sexy und cool"

Am Samstag geben er und Märtha Louise sich schließlich das Jawort, das ist aber nur der Höhepunkt der dreitägigen Party. Zum Auftakt sollte es schon am Donnerstag im nahe gelegenen Ålesund eine "Meet and Greet"-Party geben, mit dem Dresscode: "sexy und cool". Dann wird die Hochzeitsgemeinde per Boot durch den Fjord nach Geiranger gebracht werden sollte, wo eine lateinamerikanisch geprägte Vorhochzeitsparty auf sie wartete.

In dem malerischen Ort finden dann die Trauung durch die Pfarrerin Margit Lovise Holte und die eigentliche Hochzeitsfeier statt. 

Skandale über Skandale

Die Norweger:innen sind von der Hochzeit wenig begeistert, die Männerwahl der Prinzessin wird seit Beginn der Beziehung kritisiert. Immer wieder kam zudem der Vorwurf auf, dass Märtha Louise kommerzielle Interessen mit ihrem offiziellen Titel vermische.

Schon früh in ihrer Beziehung ging das Brautpaar unter als "Die Prinzessin und der Schamane" auf Vortragstour - noch im selben Jahr wurde damals beschlossen, dass Märtha Louise ihren Titel nicht länger zu Geschäftszwecken gebrauchen werde. 2022 hatte sie schließlich alle offiziellen Aufgaben für das Königshaus niedergelegt, um ihre Rolle am Hof und ihre geschäftlichen Tätigkeiten deutlicher voneinander zu trennen.

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Exklusivrechte für britisches Magazin

Für Kontroversen sorgte erst kürzlich, dass Märtha Louise und ihr Auserwählter auf Schritt und Tritt von dem britischen Promi-Magazin "Hello!" begleitet werden. Für eine unbekannte Summe hat sich das Blatt die Exklusivrechte an der Trauung und der Hochzeitsfeier gesichert - der Zugang für norwegische Medien ist dagegen entgegen aller üblichen Konventionen stark eingeschränkt.

Die norwegischen Medien tobten. Die Zeitung "Verdens Gang" etwa schmetterte der Prinzessin entgegen, sich für die eigene Hochzeit bezahlen zu lassen. Das "Dagbladet" titelte: "Königshaus zu Verkauf!" Der Hof selbst hat zumindest Vorbehalte dagegen angemeldet, exklusiv von "Hello!" abgelichtet zu werden.

Mit der Presse dürften die beiden und ihr Umfeld ein schwieriges Verhältnis haben. Es gab eine öffentliche Schlammschlacht mit dem Wochenblatt "Se og Hør" und mit Verretts Mutter, der das Paar vorwarf, gegen Bezahlung in dem Blatt schlimme Dinge über ihren Sohn zu sagen.

Mutter "warnt" Norwegen vor eigenem Sohn

"Ich will alle Norweger vor meinem eigenen Sohn warnen", soll sie zu "Se og Hør" gesagt haben. Die royale Hochzeit, das dürfte klar sein, wird ohne die Mutter stattfinden.

Knatsch gab es im Vorfeld der Feier auch wegen eines Hochzeitsgins, bei dessen Etikettierung das staatliche Alkoholmonopol einen Verstoß gegen das strikte norwegische Werbeverbot für alkoholische Getränke beanstandete.

Keine Chance auf Thron

Die Hochzeit wird trotz des ganzen Trubels im großen Stil zelebriert. König Harald V. und Königin Sonja (beide 87) werden ebenso dabei sein wie Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit (beide 51). Das teilte der norwegische Hof in Oslo mit.

Märtha Louise ist das älteste Kind von König Harald und seiner Frau Königin Sonja (beide 87). Sie ist zwar älter als ihr Bruder Haakon (51), steht in der Thronfolge aber hinter ihm sowie seinen Kindern Prinzessin Ingrid Alexandra (20) und Prinz Sverre Magnus (18) auf Rang vier. Eine realistische Aussicht auf den Thron hat Märtha Louise somit nicht.

Auch die jüngste Reihe der norwegischen Royals soll an der Hochzeit teilnehmen, ebenso wie Haralds Schwester Prinzessin Astrid (92).

Die Prinzessin konzentrierte sich statt auf den Thron eher auf ihr Selbstverwirklichung. Sie war unter anderem lange Zeit eine erfolgreiche Springreiterin und ließ sich zur Physiotherapeutin ausbilden. Von 2002 bis 2017 war sie schon einmal verheiratet: Aus der Ehe mit dem Schriftsteller Ari Behn (1972-2019) hat sie drei Töchter: Maud Angelica (21), Leah Isadora (19) und Emma Tallulah Behn (15).

ribbon Zusammenfassung
  • Die norwegische Königstochter Märtha Louise heiratet am Samstag ihren Schamanen Durek Verrett.
  • Begleitet darf das Großevent nur von der britischen Presse werden, die norwegische muss größtenteils draußen bleiben.
  • Aber das ist nicht die einzige Kontroverse, die die Hochzeitsvorbereitungen geprägt hat. Auch darunter: eine Flasche Gin.