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Nächster Warnstreik bei der Deutschen Bahn beginnt

Donnerstagabend beginnt der vierte Warnstreik der Deutschen Bahn. 24 Stunden werden die Loks stillstehen, auch der Bahnverkehr in Österreich wird betroffen sein.

Reisende und Pendler in Deutschland müssen sich auf den heuer mittlerweile vierten Warnstreik bei der Bahn einstellen: Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Der Ausstand bei der Deutschen Bahn (DB) soll im Personenverkehr am heutigen Donnerstagabend um 22.00 Uhr beginnen und an diesem Freitagabend um 22.00 Uhr enden. Auch in Österreich dürfte man die Arbeitsniederlegung spüren.

Zugverkehr nach Deutschland betroffen

Beeinträchtigungen werden schon vor Beginn des Warnstreiks erwartet, ebenso danach. Während des Ausstands gilt ein Notfahrplan mit stark reduziertem Angebot. "Wir gehen davon aus, dass weite Teile unserer Verbindungen nach Deutschland nicht geführt werden können", sagte ein ÖBB-Sprecher zur APA.

Man sei jetzt in Abstimmung mit den deutschen Kollegen, um festzustellen, welche Teile bestreikt werden. Bis Mittag werde man detailliertere Auskünfte geben können, so der Sprecher. Seitens der "Westbahn" wurde am Mittwochabend in einer Aussendung mitgeteilt, dass ihre Züge "von und nach München fahren und nicht vom Streik betroffen sind".

Zum Warnstreik aufgerufen sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn einschließlich der S-Bahn-Betriebe in Berlin und Hamburg sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev, AKN und City-Bahn Chemnitz sowie weiterer Unternehmen. Im Güterverkehr soll der Streik laut Mitteilung bereits um 18.00 Uhr am Donnerstagabend beginnen.

Zugbindung für Freitag aufgehoben

Der Ausstand am reisestarken Freitag durchkreuzt die Pläne Tausender Fahrgäste. Sie können ihre für diesen Donnerstag oder Freitag geplante Reise verschieben und ihre Fahrkarte zu einem anderen Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben, teilte die Bahn mit. Reservierungen könnten kostenfrei storniert werden.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit der Aktion den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Sie will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen. "Die Arbeitgeberseite mauert allerorten und ist nicht bereit, den Beschäftigten die ihnen zustehende Wertschätzung und Anerkennung für die geleistete Arbeit zukommen zu lassen", kritisierte die Gewerkschaft.

Letzter Warnstreik 2023

Zumindest in einem Punkt können die Fahrgäste aber aufatmen: Bis zum 7. Jänner soll es keine weiteren Warnstreiks geben, die reisestarken Feiertage bleiben vom Arbeitskampf verschont. "Wir werden jetzt diese Streikaktion am Donnerstag und Freitag durchführen, und es ist für dieses Jahr die letzte", sagte GDL-Chef Weselsky am Mittwochabend bei MDR-aktuell. "Anschließend kommt die Urabstimmung und die Auszählung am 19. Dezember. Und es wird keine Arbeitskampfaktionen mehr geben, auch in der ersten Januarwoche nicht."

Kritik an Kurzfristigkeit

Der Zeitpunkt der Warnstreikankündigung am Mittwochabend stieß auf Unmut beim Fahrgastverband Pro Bahn. "Was wir kritisieren, ist die Kurzfristigkeit. Wir möchten, dass zwei Tage vorher bekannt gegeben wird, wann gestreikt wird, damit sich der Fahrgast darauf einstellen kann", sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß.

Proteste der Streikenden sind in Frankfurt, Köln und München geplant. Für ihre Forderungen stark machen wollen sich GDL-Mitglieder außerdem in Potsdam, am Tagungsort der laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Für die Bahn gelte dasselbe wie für den öffentlichen Dienst, sagte Ulrich Silberbach, der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes. "Wer qualifizierte Fachkräfte gewinnen und halten will, muss attraktive und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen anbieten."

Die Deutsche Bahn kritisierte, die GDL vermiese Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel sei verantwortungslos und egoistisch, hatte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler kritisiert. "Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streikt die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig."

Zuletzt hatte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November zum Warnstreik aufgerufen. Im März und April hatte die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) jeweils einen Tag lang zu Warnstreiks aufgerufen. In der ungewöhnlich hart geführten Tarifrunde der Lokführer läuft bereits auch eine Urabstimmung über unbefristete Streiks.

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  • Donnerstagabend beginnt der vierte Warnstreik der Deutschen Bahn.
  • 24 Stunden werden die Loks stillstehen, auch der Bahnverkehr in Österreich wird betroffen sein.