Mindestens neun Tote bei Angriff in Ecuador
Laut Zapata hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs am Dienstagmorgen zwischen 1.500 und 2.000 Menschen in dem Hafen an der Pazifikküste auf. Bei den meisten Opfern habe es sich um "einfache" Fischer und Bewohner der Region gehandelt, sagte der Minister. Er vermutete, dass eine kriminelle Bande Vergeltung für die Entscheidung der Fischer üben wollte, sich unter den "Schutz" einer rivalisierenden Bande zu stellen.
Ziel des Massakers sei es gewesen, "Angst und Schrecken unter der Bevölkerung zu verbreiten", sagte der Polizeichef der Provinz, Fausto Buenaño. Demnach wurden am Tatort über 200 Einschusslöcher entdeckt.
Präsident Guillermo Lasso erklärte sich in einer ersten Reaktion "solidarisch" mit den Angehörigen der Opfer. "Für sie werden wir nicht ruhen, bis die Täter gefasst sind", schrieb Lasso auf Twitter. Polizei und Militär seien in der gesamten Provinz im Einsatz, um nach den Verantwortlichen zu fahnden.
Anfang März hatte der Präsident im Kampf gegen Drogenbanden und andere Kriminelle für 60 Tage den Ausnahmezustand über die gesamte Provinz Esmeraldas verhängt. Einen Monat später rief er den Ausnahmezustand für zwei weitere Provinzen sowie für die Hafenstadt Guayaquil aus.
Ecuador grenzt an Kolumbien und Peru, die beiden größten Kokain-Produzenten der Welt. Mittlerweile hat sich das südamerikanische Land zu einem zentralen Umschlagplatz für Drogenlieferungen nach Europa und in die USA entwickelt. Verschiedene Drogenbanden kämpfen um die Vorherrschaft. Außerdem nutzen mexikanische Drogenkartelle Ecuador, um die Gewinne aus ihren illegalen Geschäften zu waschen.
Mit den Aktivitäten der Banden hat auch die Gewalt in Ecuador zugenommen. Die Mordrate stieg nach Angaben der Behörden von 2021 bis 2022 von 14 auf 25 Morde pro 100.000 Einwohner.
Zusammenfassung
- Beim Angriff einer Gruppe Bewaffneter auf einen Fischereihafen in Ecuador sind neun Menschen getötet worden.
- Innenminister Juan Zapata vermutet "Territorialstreitigkeiten" zwischen rivalisierenden Banden als Hintergrund.
- Polizei und Militär seien in der gesamten Provinz im Einsatz, um nach den Verantwortlichen zu fahnden.
- Verschiedene Drogenbanden kämpfen um die Vorherrschaft.
- Mit den Aktivitäten der Banden hat auch die Gewalt in Ecuador zugenommen.