Teenie-Schutzgeld-Bande: Haft für Hauptangeklagte
Sechs von ihnen befanden sich bis zuletzt in U-Haft, einer blieb der Verhandlung fern. Vorgeworfen wurde der Bande Brandstiftung, schwere Erpressung, versuchte absichtlich schwere Körperverletzung, mehrfache schwere Körperverletzung, schwere Sachbeschädigung, kriminelle Vereinigung und verbrecherisches Komplott.
Auch Raub begangen
Auch schwerer Raub, räuberischer Diebstahl und schwerer Diebstahl waren inkriminiert, wobei beim Raub Macheten und Messer als Tatwaffen verwendet wurden.
Der 17-Jährige hatte in Tschechien verbotene Kugelbomben gekauft. Mit einem Komplizen soll er damit in seinem Kinderzimmer und später in den Räumlichkeiten einer Moschee hantiert und zu Hause einen 2,3 Kilogramm schweren Sprengsatz gebaut haben.
In der Moschee wurde laut Anklage auch ein Drohbrief gegen den Handyshop-Betreiber verfasst, wobei dem Schreiben eine Patrone beigelegt war, die zu einem AK-47-Sturmgewehr passte.
Video: Anwältin Astrid Wagner zu Schutzgeld-Erpresser-Bande
Seit 8. September 2023 hatten die Angeklagten den Handyshop-Besitzer in der Steinbauergasse terrorisiert, indem sie zunächst die Fassade des Geschäfts mit drei Böllern sprengten. Ein Schaden von weit mehr als 5.000 Euro war die Folge, die Fenster in angrenzenden Gebäuden gingen kaputt. Weil der Geschäftsinhaber, der der Bande 25.000 Euro bezahlen sollte, auf deren Forderung nicht einging, wurde am 19. September 2023 ein Molotowcocktail in das Geschäft geschmissen.
Die von einer Überwachungskamera aufgezeichneten Szenen zeigten, wie ein maskierter Jugendlicher die Brandflasche durch die geöffnete Eingangstür ins Innere des Geschäfts schmeißt, in dem sich der Geschäftsinhaber und seine Frau aufhalten. Als die Flasche am Boden barst und eine Stichflamme in die Höhe schoss, lief die Frau panisch aus dem Geschäft, während ihr Mann mit einem Feuerlöscher die Flammen eindämmte.
Zwischenzeitlich hatten vier Angeklagte einen Raubüberfall auf das Handy-Geschäft verübt, wobei drei maskiert auftraten. Das Geschäft wurde demoliert und regelrecht kurz und klein geschlagen, was ebenfalls von der Überwachungskamera festgehalten wurde.
Zusammenfassung
- Am Wiener Landesgericht wurden die Hauptangeklagten einer Jugendbande zu vier bzw. fünf Jahren Haft verurteilt. Die Bande verübte im September 2023 mehrere Brandanschläge und Erpressungen.
- Zehn Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren standen vor Gericht. Ihnen wurden u.a. Brandstiftung, schwere Erpressung und kriminelle Vereinigung vorgeworfen.
- Ein Handyshop in Meidling war das Hauptziel der Angriffe. Die Bande verursachte Schäden von über 5.000 Euro und forderte 25.000 Euro Schutzgeld vom Geschäftsinhaber.