Massentests: Geringer Zustrom in Wien - Probleme in Salzburg - Burgenlands SPÖ wies ÖVP-Kritik zurück
Als eher gering entwickelt sich der Zustrom zu den Massentests in Wien auch am Sonntag. 19.550 Personen (Stand: Sonntagfrüh) haben sich für einen Testtermin an einem der drei Standorte für die Massentests angemeldet, wie das Rathaus zu Mittag der APA mitteilte. Zur Veranschaulichung: Die tägliche Kapazität ist auf 150.000 Tests ausgelegt. Laut vorläufigen Zwischenstand wurden an den ersten beiden Testtagen - durch PCR-Tests verifizierte - 79 positive Fälle gefunden.
Die Ergebnisse im Detail: Am Freitag wurden im Zuge der Massentests insgesamt auch 107 PCR-Tests durchgeführt. Dies geschieht im Anschluss an ein positives Ergebnis beim Schnelltest. Davon ergaben 39 ein positives und 68 ein negatives Ergebnis, gab ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bekannt. Erste Ergebnisse gibt es auch schon für den gestrigen Samstag: Von 112 Test sind 40 positiv, 50 negativ. 22 Proben sind noch in der Auswertung, hier liegt noch kein Resultat vor.
19.550 Personen für einen Testtermin angemeldet
Für den heutigen Sonntag haben sich laut vorläufigem Letztstand von der Früh 19.550 Personen für einen Testtermin an einem der drei Standorte für die Massentests angemeldet. In der Auslastung gibt es dabei große Unterschiede - die Stadthalle ist wieder ausgebucht, wohingegen es vor allem in der Messe Wien eine überaus hohe freie Kapazität gibt.
Zugangsregel gelockert
Aus diesem Anlass hat sich Stadt Samstagabend dazu entschlossen, die Zugangsregel zur Testung zu lockern. Ab sofort können Personen, die einen Testtermin fixiert haben, ihre Familienangehörigen mit zum Testen bringen, obwohl diese nicht persönlich angemeldet sind. Möglich ist dies am Standort Messe.
Wichtig ist auch zu wissen: Sollte sich jemand dazu entschließen, das Angebot wahrzunehmen, aber an einem anderen Standort angemeldet sein, sei das kein Problem, wurde versichert. Man könne sich ohne Ummeldung oder Bekanntgabe zur Messe begeben.
Der Unterschied zu vorher ist: Bisher war es notwendig, dass jeder Einzelne, der an den Massentests teilnehmen wollte, über eine Online-Anmeldeplattform einen persönlichen Termin für einen der drei zur Verfügung stehenden Standorte Stadthalle, Messe Wien oder Marx-Halle fixieren musste.
Lage "ruhig und geordnet"
Der Bundesheer-Sprecher beschrieb die aktuelle Lage bei den Teststationen als "ruhig und geordnet". Dabei rief er auch zur Teilnahme auf: "Die Bevölkerung kann gerne zu uns kommen." Eine Terminanmeldung - auch für heute noch - sei jederzeit möglich.
Gesundheitsstadtrat Hacker zur den angelaufenen Massentests
Die Massentests in Wien, Vorarlberg und Tirol wurden am heutigen Freitag gestartet – jedoch nicht ohne Pannen. Der Wiener Gesundheitsstadt Peter Hacker dazu im Interview.
Vorarlberg: Über 97.000 Personen getestet
Seit Freitag sind in Vorarlberg im Rahmen der Corona-Massentestungen 97.312 Personen (Stand: Sonntag, 12.00 Uhr) per Antigen-Test auf das Coronavirus getestet worden. 408 der Proben - 0,42 Prozent - fielen positiv aus, war dem Dashboard des Landes zu entnehmen. Für den Sonntag waren im Lauf des Tages noch mehrere tausend Anmeldungen eingegangen.
Lagen am Sonntag um 9.00 Uhr zunächst 12.562 Anmeldungen vor, so waren es drei Stunden später 15.501. Weiter baten Politik und Rotes Kreuz um rege Teilnahme, zur Not auch ohne Anmeldung (www.vorarlberg.at/vorarlbergtestet bzw. Tel. 05574/601-600). Die Beibringung der E-Card bzw. eines Identitätsnachweises genügte.
Für alle drei Testtage seit Freitag wurden 104.885 Anmeldungen geleistet. Bezogen auf die Zahl der Testberechtigten (344.916) entsprach das einer Quote von 30,41 Prozent.
Corona-Massentests: Was passiert, wenn ich Corona-positiv bin?
Die Wiener Landeschefärztin des Samariterbunds, Susanne Drapalik, erklärt im Interview mit PULS 24 Chefreporterin Magdalena Punz, was nach einem positiven Corona-Test passiert.
Probleme bei Anmeldungen in Salzburg
In Salzburg ist es am Wochenende beim Anmeldesystem für die Massentests im Bildungsbereich offenbar zu Problemen gekommen. Presseoffizier Rene Auer vom Militärkommando Salzburg sagte daher Samstagvormittag zur APA: "Jeder der kommt, wird getestet." Wenn Pädagogen und Kindergarten-Mitarbeiter Probleme bei der Anmeldung oder vielleicht auch gar keine Möglichkeit dafür hätten, könnten sie trotzdem zu einer der vier Teststationen kommen: "Es gibt keine längere Wartezeit."
"Wie jedes neue EDV-System hat auch das für die Massentests noch Kinderkrankheiten und ist wahrscheinlich noch nicht ganz ausgereift", sagte Auer. Man habe mitbekommen, dass Personen Probleme bei der Anmeldung hatten. "Es kann aber trotzdem jeder zum Testen kommen, die Formulare können auch direkt bei uns ausgefüllt werden." Getestet wird bis Sonntagabend in der Schwarzenbergkaserne, in der Krobatinkaserne in St. Johann (Pongau), in der Wallnerkaserne in Saalfelden (Pinzgau) und in der Struckerkaserne in Tamsweg (Lungau). Eine Zahl der für heute, Sonntag, angemeldeten Personen konnte Auer aufgrund von Verlinkungsproblemen mit dem System nicht nennen.
Am Samstag wurden 6.493 Personen getestet, davon waren 13 positiv. Die Organisation hätte gut geklappt: "Wir haben von den Teilnehmern durchwegs Lob dafür bekommen." Insgesamt sind rund 17.500 Lehrer und weitere Beschäftigten im Bildungsbereich in Salzburg tätig.
Tirol rät gegebenenfalls zu Verschiebung wegen Wetter
Die anhaltend starken Schneefälle sowie Unwetter besonders in Osttirol dürften auch mitunter Auswirkungen auf den dritten Corona-Massentesttag im Bundesland haben. Das Land appellierte am Sonntag an die besonders betroffene Gemeinden, die Antigentests gegebenenfalls zu verschieben. Dies gelte auch für etwaig betroffene Kommunen entlang des Alpenhauptkammes. Die Sicherheit der Bevölkerung gehe vor, hieß es.
"Die Gemeinden können die Lage vor Ort am besten einschätzen. Deshalb sollen sie im eigenen Ermessen entscheiden, ob die für heute geplanten Testungen nicht besser zum Beispiel auf den bevorstehenden Feiertag am Dienstag verschoben werden sollen", betonte "Tirol testet"-Projektleiter Elmar Rizzoli in einer Aussendung. Einige Gemeinden in Osttirol hatten zuletzt bereits Verschiebungen veranlasst.
Das Land empfahl als Alternativtermin eben jenen 8. Dezember, von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Die Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden wurde gebeten, sich auch aktiv über eine allfällige Verschiebung - etwa über die Websites der Kommunen - zu informieren. Sobald dem Land Tirol Informationen über Verschiebungen vorliegen, würden diese auch auf www.tiroltestet.at veröffentlicht.
Burgenlands SPÖ wies ÖVP-Kritik an Organisation zurück
Die burgenländische SPÖ hat die Kritik der ÖVP an der Organisation der Massentestungen als "letztklassig" zurückgewiesen. "Das ist eine Mammutaufgabe - vor allem deshalb, weil der Bund in der Kommunikation versagt und ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz die Massentests nicht einmal mit seinem eigenen Koalitionspartner, geschweige denn mit den Bundesländern, ordentlich akkordiert hat", sagte LAbg. Kilian Brandstätter.
Ein "dichtes Netz von fixen und mobilen Teststationen" soll kombiniert mit einem längeren Zeitfenster von 10. bis 15. Dezember für geringe Wartezeiten ohne größere Menschenansammlungen bei den Untersuchungen sorgen. Die Gemeinden legten dabei laut Brandstätter "großartiges Engagement" an den Tag. Die Kritik an der "Knochenarbeit aller Beteiligten" sei darum "völlig deplatziert".
Zusammenfassung
- Wien hat auch am Sonntag noch Kapazitäten. Über 97.000 Vorarlberger getestet. IT-Probleme in Salzburg. Tirol rät gegebenenfalls zu Verschiebung wegen Wetter. Burgenlands SPÖ wies ÖVP-Kritik an Organisation zurück.