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Drei Jahre nach Thunbergs erstem Streik: "Wir ignorieren die Klimakrise immer noch"

Exakt drei Jahre nach ihrem ersten Klimastreik vor dem Parlament in Stockholm hat die schwedische Aktivistin Greta Thunberg eine ernüchternde Bilanz der bisherigen internationalen Klimaschutzbemühungen gezogen.

"Wir ignorieren die Klimakrise immer noch", sagte Thunberg am Freitag. Zwar gebe es insgesamt mehr globale Aufmerksamkeit für das Thema als noch vor drei Jahren. Aber noch immer behandelten die politischen Entscheidungsträger den Klimawandel nicht als Krise und unternähmen nicht genug gegen die globale Erderwärmung, erklärte die mittlerweile 18-jährige Aktivistin.

Das gelte für alle Staaten gleichermaßen, auch für Deutschland und ihr Heimatland Schweden. "Politiker sagen, dass sie nicht den Rückhalt für das haben, was nötig wäre, um das Klima zu retten. Aber das ist doch normal: Wie sollen sie unterstützt werden, wenn die Menschen nicht wissen, was gerade passiert?"

Thunberg hatte sich am Freitagvormittag vor dem Stockholmer Parlament mit der deutschen Fridays-For-Future-Aktivistin Luisa Neubauer getroffen. Gemeinsam mit weiteren Aktivisten setzte die Gruppe ein Zeichen für mehr globalen Klimaschutz und für ein politisches Umsteuern. Aufgrund sehr strenger Corona-Auflagen konnten nach Angaben von Fridays for Future lediglich 30 Personen vor dem Parlament demonstrieren. Die Organisation war im Jahr 2018 nach den ersten Protesten der Schwedin Thunberg entstanden und hat sich mittlerweile weltweit etabliert.

 Thunberg will nun doch an Weltklimakonferenz teilnehmen

Die schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg will nun doch im November an der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow teilnehmen. Das sagte die 18-Jährige am Freitag, dem dritten Jahrestag des Beginns ihrer mittlerweile weltberühmten Klimastreiks, der Nachrichtenagentur AFP. Im April hatte Thunberg die weltweit ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoffen kritisiert und deshalb einen Boykott der COP26 angekündigt.

"Ich habe von Leuten gehört, dass allen Delegierten ein Impfstoff angeboten wird", sagte Thunberg nun. "Wenn das als sicher gilt, werde ich hoffentlich teilnehmen".

Im April hatte sie beklagt, dass reiche Länder bis November auch junge gesunde Menschen impfen würden - "sehr oft auf Kosten von Menschen in Risikogruppen in anderen Teilen der Welt". Wenn nicht alle zu gleichen Bedingungen an der COP26 teilnehmen könnten, sollte die Konferenz verschoben werden. Die COP26 hatte ursprünglich bereits im November 2020 stattfinden sollen und war wegen der Pandemie verschoben worden.

ribbon Zusammenfassung
  • Exakt drei Jahre nach ihrem ersten Klimastreik vor dem Parlament in Stockholm hat die schwedische Aktivistin Greta Thunberg eine ernüchternde Bilanz der bisherigen internationalen Klimaschutzbemühungen gezogen.
  • Die Organisation war im Jahr 2018 nach den ersten Protesten der Schwedin Thunberg entstanden und hat sich mittlerweile weltweit etabliert.
  • "Wir ignorieren die Klimakrise immer noch", sagte Thunberg am Freitag. Zwar gebe es insgesamt mehr globale Aufmerksamkeit für das Thema als noch vor drei Jahren. Aber noch immer behandelten die Entscheidungsträger den Klimawandel nicht als Krise.
  • Das gelte für alle Staaten gleichermaßen, auch für Deutschland und ihr Heimatland Schweden.