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Vatikan: UFOs gehören nicht zu "übernatürlichen Phänomenen"

Der Vatikan ändert seine Normen im Umgang mit Erscheinungen und "übernatürlichen Phänomenen". Trotz vorheriger Medienspekulationen geht es dabei aber nicht um UFOs, wie bei einer Pressekonferenz am Freitag erklärt wurde.

Das Dikasterium für die Glaubenslehre des Vatikans hat auf Anregung des Papstes neue Normen für den Umgang der Katholischen Kirche mit Erscheinungen, Visionen und "übernatürlichen Phänomenen" erarbeitet.

Weder der Ortsbischof noch der Vatikan werden künftig mehr in der Lage sein, "eine Erklärung über die Übernatürlichkeit des Phänomens" abzugeben, d.h. "die Möglichkeit, mit moralischer Gewissheit zu behaupten, dass es auf eine Entscheidung Gottes zurückgeht". Die Erklärung der Übernatürlichkeit obliegt ausschließlich dem Papst, berichtete "Radio Vatikan".

UFOs kein Thema für den Vatikan

Vorab war in manchen Medien zu lesen, dass die besprochenen übernatürlichen Phänomene auch UFO-Sichtungen umfassen. Das dementierte das Dikasterium auf Nachfrage.

UFOs seien keine christlichen Erscheinungen und daher kein Thema, für das sich die Katholische Kirche theologisch zuständig sehe. Daher würden sie auch nicht zu den übernatürlichen Phänomenen - also jene, die auf Gott zurückgehen und keine natürliche Erklärung haben - im Sinne der katholischen Theologie gezählt.

Keine Glaubenspflicht

Das Dikasterium für die Glaubenslehre bekräftigt in seinem neuen Dokument, dass es für die Gläubigen keine "Verpflichtung" gibt, an angebliche Erscheinungen zu glauben, selbst wenn die Kirche sie anerkennt.

Zu Beginn der Pressekonferenz betonte Kardinalspräfekt Víctor Manuel Fernández, dass die Katholische Kirche die Möglichkeit von Visionen, Erscheinungen und Offenbarungen anerkenne und nannte einige Beispiele aus der Bibel.

Gefahr von Betrug oder Einbildung

Persönliche Erfahrungen mit scheinbar übernatürlichen Phänomenen könnten positive Effekte für eine Gemeinde haben. Allerdings könnten vermeintlich übernatürliche Phänomene "sehr ernste Probleme zum Schaden der Gläubigen" nach sich ziehen.

Dazu gehört etwa Betrug zur persönlichen Bereicherung oder wenn es als Vorwand zur Manipulation und zum Missbrauch dient, so Fernández. Die Kirche habe daher die Pflicht, mögliche Betrugsfälle zu überführen.

Skurrile Anekdote

Nicht zuletzt bestehe die Gefahr, dass Menschen in den Bann eines Phänomens vermeintlich göttlichen Ursprungs geraten, das tatsächlich nur auf Fantasie oder Einbildung beruhe.

Der Kardinalspräfekt untermauerte diese Gefahr bei der Pressekonferenz mit einer erheiternden Anekdote. Während seiner Zeit als Pfarrer habe eine Frau aus seiner Gemeinde ihm von einer Vision berichtet. Darin habe Gott ihr gesagt, dass sie die Mutter des neuen Messias sein werde und dass er - der Pfarrer - der Vater dieses wiederkehrenden Messias sein müsse.

"Sie können sich vorstellen, dass dies nicht der Doktrin der Kirche entsprach", bemerkte Fernández unter dem Gelächter der Journalisten.

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ribbon Zusammenfassung
  • Der Vatikan ändert seine Normen im Umgang mit Erscheinungen und "übernatürlichen Phänomenen".
  • Weder der Ortsbischof noch der Vatikan werden künftig mehr in der Lage sein, "eine Erklärung über die Übernatürlichkeit des Phänomens" abzugeben.
  • Die Erklärung der Übernatürlichkeit obliegt ausschließlich dem Papst, berichtete "Radio Vatikan".
  • Vorab war in manchen Medien zu lesen, dass die besprochenen übernatürlichen Phänomene auch UFO-Sichtungen umfassen.
  • Das wurde dementiert. UFOs seien keine christlichen Phänomene, daher sehe sich die Katholische Kirche hier nicht zuständig.