AKW RostowWikimedia Commons / RIA Novosti

"Keine Gefahr": Ministerium reagiert auf AKW-Gerüchte

Was ist mit dem AKW im russischen Rostow los und besteht Gefahr wegen austretender Strahlung? Das fragen sich aktuell so viele Leute auf Social Media, dass sich Österreichs Klimaschutzministerium dazu beruhigend eingeschaltet hat. Klar ist, weite Teile der Region haben massive Probleme mit der Stromversorgung, es soll zu Protesten, Ausschreitungen und Verhaftungen kommen. Offizielle Stellen sprechen von Überlastung des Stromnetzes wegen der Hitze.

Seit Freitag machen sich in den sozialen Netzwerken Gerüchte breit, dass es beim AKW Rostow in Russland zum Austritt von radioaktiver Strahlung kam.

"Das Kernkraftwerk Rostow läuft normal, die Hintergrundstrahlung ist normal, die Meldungen über den Notfall sind gefälscht", sage der staatliche russische Atomkonzern Rosenergoatom. 

Klimaschutzministerium: Nicht bestätigt

Am Samstag schaltete sich dazu auch das österreichische Klimaschutzministerium ein: "Wir weisen darauf hin, dass die Gerüchte auf X über ein Ereignis in der Nähe des Kernkraftwerkes in Rostow nicht bestätigt sind". 

Es gebe weder offizielle Mitteilungen von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) noch der zuständigen Stellen der EU.

Trotzdem stellte das Ministerium wohl eigene Prognoseberechnungen an. "Eine mögliche Ausbreitung von Radioaktivität" im 1.800 Kilometer entfernten Rostow würde tendenziell "südlich/südöstlich ziehen". Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bestünde keine Gefahr für Österreich, so das Klimaschutzministerium. 

Reaktorabschaltung

Zum Hintergrund: Am Dienstagnachmittag schaltete sich ein Reaktorblock im russischen Kernkraftwerk Rostow ab. Der Grund sei eine Fehlfunktion des Turbinengenerators, zitierte "Newsweek" die russische Energieagentur "Rosatom". Der Ausfall sorgte dafür, dass etwa 2,5 Millionen Menschen ohne Strom waren.

Betroffen waren Gebiete von Krasnodar an der Schwarzmeerküste bis in das Hunderte Kilometer entfernte Dagestan am Kaspischen Meer - bei Temperaturen von bis zu 38 Grad in der Gegend.

24 Stunden ohne Strom: Ausschreitungen

Der Reaktor ging am Mittwochmorgen laut offiziellen Angaben wieder ans Netz. Trotzdem dürfte es nach wie vor gröbere Probleme mit der Stromversorgung geben.

In Krasnodar, rund 300 Kilometer von Rostow entfernt, kam es am Samstag zu Protesten. Zumindest eine Straßensperre soll errichtet worden sein, Demonstranten wurden laut Berichten verhaftet. Tagelang war da der Strom bereits stundenweise abgeschaltet, am Samstag war die Stadt seit 24 Stunden ohne Strom

Offizielle Stellen in Russland sagen laut "Nexta", das AKW in Rostow, das die Gegend mitversorgt, sei überlastet. 

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Vor dem Hintergrund der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz erklärt Politikwissenschaftler & Russland-Experte Nico Lange im Gespräch mit PULS 24 Anchorwoman Nina Flori die Lage. 

ribbon Zusammenfassung
  • Was ist mit dem AKW im russischen Rostow los und besteht Gefahr wegen austretender Strahlung?
  • Das fragen sich aktuell auf Social Media so viele Leute, dass sich Österreichs Klimaschutzministerium dazu beruhigend eingeschaltet hat.
  • Klar ist, weite Teile der Region haben massive Probleme mit der Stromversorgung, es soll zu Protesten, Ausschreitungen und Verhaftungen kommen.
  • Offizielle Stellen sprechen von Überlastung des Stromnetzes wegen der Hitze.