Kate Moss ist 50: Ikone, Supermodel, Koks-Skandal
Moss war noch ein Teenager, als sie von einer Agentin entdeckt wurde. Habe sie sich als Kind Gedanken über ihr Aussehen gemacht? "Definitiv nicht", sagte Moss mal in einem Interview. Weder sie noch ihre Mutter hätten sie für besonders fotogen gehalten.
Mit 16 oben ohne: Karriere-Durchbruch und persönliches Leid
Aber schon als 16-Jährige landete Moss auf der Titelseite des Magazins "The Face". Fotografin Corinne Day zeigte sie mit Sommersprossengesicht, Federkrone und ohne Oberteil. Ihr Top habe sie eigentlich nicht ausziehen wollen, sagte Moss im Jahr 2022 in der BBC-Sendung "Desert Island Discs". Sie habe gelitten, aber die Bilder hätten ihre Karriere verändert.
Ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere waren die Aufnahmen mit Mark Wahlberg für Calvin Klein. Habe sie sich wie ein Objekt behandelt gefühlt? "Ja, absolut", erinnert sich Moss.
Moss' Stimme klingt etwas rau, tiefer als man denkt, ihr Image ist unangestrengt cool. Fotos zeigten sie manchmal mit Zigarette, meistens ziemlich dürr. Es liegt auch mit an ihr, dass der "Heroin Chic" legendär wurde.
Zu klein, zu dünn, zu Grunge
Für Designer Wolfgang Joop hat Moss einen neuen Typ geprägt. "All das, was die Supermodels zuvor hatten, hatte sie nicht", sagte er der dpa. Sie sei zum Beispiel mit etwa 1,70 Meter zu klein gewesen. Kate Moss habe damals dem gängigen Style, wie ihn etwa Christy Turlington und Linda Evangelista ausgemacht hätten, widersprochen. "Sie war eher der Grunge-Typ."
Sein Team habe es leider mal verpasst, Moss zu Beginn ihrer Karriere für ein Shooting zu engagieren. "Sie hatte noch braune Haare, sah aus wie ein 70er-Jahre-Teenager. Und ich war ganz begeistert von ihrem fotogenen Gesicht." Ein bekannter Fotograf habe damals aber mit Verweis auf Moss' Größe abgeraten.
Gefundenes Fressen für Skandalblätter: Von Johnny Depp ...
Moss habe auch eine neue Generation von Fotografen begleitet. Mario Sorrenti zum Beispiel, der sie für ein Parfüm von Calvin Klein fotografiert hat. "Dieser Calvin-Klein-Spot, der hat durch sie eigentlich Kultstatus bekommen."
Mit Sorrenti war Moss mal liiert. Ihre Beziehungen füllten jahrelang die Klatschspalten. Ihre Beziehungen mit Sänger Pete Doherty und Schauspieler Johnny Depp sorgten genauso für Titelblätter wie ihr Kokain-Skandal.
... bis Koks-Skandal
2005 filmte sie jemand im Studio von Doherty beim Koksen. Danach verlor sie Werbeverträge bei H&M, Rimmel und Burberry. Viele unkten, davon werde sich ihre Karriere nie wieder erholen. Wie Phoenix aus der Asche wurde Moss danach noch erfolgreicher. Sie entschuldigte sich, dass aber alle über sie schimpften, fand sie heuchlerisch, "weil jeder, den ich kannte, Drogen genommen hat".
Den Vorwurf, sie würde Dünnsein glorifizieren, wies Moss zurück. "Ich glaube, ich war der Sündenbock für die Probleme anderer Leute", sagte sie in der BBC. Sie sei nie magersüchtig gewesen, habe nie Heroin genommen.
Als die "Vogue" sie fragte, was sie an den 90ern am meisten vermisse, antwortete sie: "Die Freiheit, ohne Handykameras zu sein." Heute ist sie nach eigenen Angaben eher selten in Bars unterwegs, sondern gerne zu Hause. Sie wohnt in England auf dem Land, mag alte Sitcoms, meditiert morgens oder legt sich nachts unters Mondlicht, wie sie der "Sunday Times" sagte.
Tochter Lila: "Sie ist viel vernünftiger, als ich es damals war"
Besonders wichtig ist ihr Tochter Lila. Moss gründete ihre eigene Agentur und nahm dort auch Lila unter Vertrag. "Wenn ich sehe, wie sie sich ihre Modelkarriere aufbaut, fühle ich mich in die 90er zurückversetzt, als ich gerade anfing", schrieb Moss in der "Vogue". "Aber ich weiß, dass die Dinge bei ihr anders laufen werden."
Lila wisse, dass sie Nein sagen könne, und sie habe die richtigen Menschen um sich. "Dafür habe ich gesorgt. Und sind wir ehrlich: Sie ist viel vernünftiger, als ich es damals war. Ich meine... Gott sei Dank. Ha!"
Zusammenfassung
- Kate Moss hat es mit ihrem perfekten Kindchengesicht und "Heroin Chic" weltweit auf Titelseiten geschafft und wurde als 16-Jährige unfreiwillig oben ohne zur Ikone der 90er-Jahre.
- Nun feiert die Britin ihren 50er und findet, Tochter Lila "ist viel vernünftiger, als ich es damals war".