Juni 2023 war sehr warm und vielerorts zu trocken
Das ergebe im Tiefland Platz neun in der Reihe der wärmsten Juni-Monate der 257-jährigen Messgeschichte. Auf den Bergen landet der Monat auf Platz acht in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, lag der Juni 2023 im Tiefland um 2,9 Grad über dem Mittel und auf den Bergen um 3,2 Grad.
Regional fällt die Bilanz sehr unterschiedlich aus: "In den Osten Österreichs strömte in diesem Juni gelegentlich etwas kühlere Luft aus dem Norden Europas. Vorarlberg, Tirol und Salzburg lagen hingegen öfter im Bereich subtropischer Luft", erläuterte Orlik. In Bregenz (Messungen seit 1869) war es denn auch um 2,9 Grad zu warm im Vergleich zum Mittel 1991 bis 2020. Das ergibt dort den drittwärmsten Juni der Messgeschichte. In Feldkirch (Messungen seit 1875) war es mit einer Abweichung von 2,6 Grad der fünftwärmste ermittelte Juni.
An der Wetterstation Wien Hohe Warte (Messungen seit 1775) lag die Temperatur hingegen lediglich 0,3 Grad über dem Mittel 1991 bis 2020. Damit war es hier "nur" der 20. Platz bei den wärmsten Junis der Messgeschichte.
Stellenweise brachten schwere Gewitter große Regenmengen in kurzer Zeit. Aber über den gesamten Monat gesehen war es im Großteil Österreichs zu trocken. Durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Regenmengen gab es von Kärnten über die südliche Steiermark, das Burgenland und Wien bis zum östlichen Weinviertel.
"In der österreichweiten Auswertung liegt die Niederschlagsmenge im Juni 2023 um 28 Prozent unter dem vieljährigen Durchschnitt", sagte Orlik. "Damit war es einer der 25 niederschlagsärmsten Junis der vergangenen 166 Jahre."
Zusammenfassung
- Der Juni hat die erste Hitzewelle 2023 gebracht, mit einem Höchstwert von 36,2 Grad am 22. Juni in Bad Goisern (OÖ), und war fast durchwegs überdurchschnittlich warm.
- "In der vorläufigen Auswertung liegt der Juni 2023 im Tiefland Österreichs um 1,1 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 1,3 Grad", sagte Klimatologe Alexander Orlik.
- Stellenweise brachten schwere Gewitter große Regenmengen in kurzer Zeit.