Jil Sander: Radikal legere Kleidung "zieht runter"
"Wenn wir uns die Trends von gestern anziehen, dann setzt das unsere Kapazitäten herab, uns mit aktuellen Problemen zu befassen. Wenn man sich morgens keine Mühe gibt, dann verzögert das den Tag und verwirrt einen. Wenn wir die Welt verändern wollen, dann müssen wir uns weiter erneuern."
Sander, die inzwischen nicht mehr für das nach ihr benannte Mode-Imperium arbeitet, hat gerade nach längerer Pause wieder eine Kollektion für die japanische Modekette Uniqlo entworfen. "In meinem Kopf habe ich nie aufgehört zu entwerfen", sagte sie. Jetzt habe ich mich bereit gefühlt. Ich wollte auf die Wegwerf-Mode reagieren. Ich glaube an Entwürfe, die ich selbst anziehen würde. Das ist mein Antrieb seit den Anfängen, als ich nichts fand, worin ich als Business-Frau arbeiten konnte."
Die von ihr entworfenen Kleidungsstücke seien "Symbole", sagte Sander. "Wir brauchen Symbole, wenn auch nur kleidungstechnischer Art, die uns Mut machen und neue Anfänge suggerieren."
Zusammenfassung
- Die Mode-Designerin Jil Sander (76) hält nichts vom in der Coronavirus-Pandemie weitverbreiteten Jogginghosen-Stil.
- "Sich radikal leger zu kleiden, zieht runter" sagte die in Schleswig-Holstein geborene Modeschöpferin der "New York Times".
- "In meinem Kopf habe ich nie aufgehört zu entwerfen", sagte sie.
- "Wir brauchen Symbole, wenn auch nur kleidungstechnischer Art, die uns Mut machen und neue Anfänge suggerieren."