Internationale Neffentrick-Betrüger gefasst
Bis zu 1.000 Einsatzkräfte waren den Angaben nach täglich an dem zweiwöchigen Einsatz beteiligt. Nach Schätzungen des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen konnte allein in dem deutschen Bundesland ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro verhindert werden.
Die sogenannten Action Weeks III zur Bekämpfung des Kautionstrick-Betrugs fanden unter der Leitung des LKA Berlin statt, teilte das österreichische Bundeskriminalamt (BK) auf APA-Anfrage mit. Das LKA Niederösterreich war dabei mit allfälligen operativen Maßnahmen in Österreich betraut. Es sei jedoch zu keinen zielführenden Ermittlungsansätzen oder Informationen hierzulande gekommen. Ob sich die Taten der Beschuldigten auch auf Österreich erstreckten, müssten die Auswertungen der sichergestellten Daten und die Vernehmungen in Polen erst zeigen.
Die Verdächtigen riefen den Angaben zufolge oft aus Polen bei meist älteren Menschen an. Am Telefon behaupteten sie demnach, dass ein Familienmitglied einen Autounfall verursacht habe und nur die sofortige Zahlung einer hohen Kaution eine Inhaftierung verhindern könne.
In Polen hatten Ermittler den Angaben zufolge drei Callcenter zerschlagen, zwei davon in Warschau in einer Wohnung und in einem Hotelzimmer. Sechs Verdächtige wurden festgenommen, die arbeitsteilig und "hochprofessionell" gearbeitet haben sollen, wie es weiter hieß. Laut Mitteilung ist es bereits der dritte länderübergreifende Einsatz zu diesem Phänomen.
Zusammenfassung
- Ermittler aus neun europäischen Ländern haben 20 Neffentrick-Betrüger zwischen dem 25. November und dem 6. Dezember festgenommen und dabei 391 Taten verhindert, die einen Schaden von über 4,85 Millionen Euro verursacht hätten.
- Täglich waren bis zu 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz, wobei allein in Niedersachsen ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro abgewendet werden konnte.
- In Polen wurden drei Callcenter zerschlagen und sechs Verdächtige festgenommen, die hochprofessionell agierten und ältere Menschen mit falschen Notrufen täuschten.
