APA/APA (AFP)/NICOLAS ASFOURI

Höchste Zahl an Neuinfektionen seit April alarmiert China

Die höchste Zahl an Neuinfektionen seit zwei Monaten hat in China Ängste vor einer zweiten Corona-Welle wachsen lassen. Binnen eines Tages seien landesweit 57 neue Infektionsfälle registriert worden, teilte die nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit. 36 der Fälle traten demnach in der Hauptstadt Peking auf, die seit Samstag teilweise abgeriegelt ist.

Die höchste Zahl an Neuinfektionen seit zwei Monaten hat in China Ängste vor einer zweiten Corona-Welle wachsen lassen. Binnen eines Tages seien landesweit 57 neue Infektionsfälle registriert worden, teilte die nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit. 36 der Fälle traten demnach in der Hauptstadt Peking auf, die seit Samstag teilweise abgeriegelt ist.

Die neuen Fälle seien alle zu einem Frischmarkt zurückzuverfolgen, erklärten die Behörden. Die in Peking aufgetretenen Neuinfektionen wurden - anders als die meisten Fälle der vergangenen Wochen - nicht aus dem Ausland eingeschleppt. Die Zahl der lokalen Ansteckungen wuchs in den vergangenen Tagen sprunghaft: Erst am Donnerstag war in Peking der erste Infektionsfall seit zwei Monaten registriert worden, am Sonntag nun waren es 36 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Dies schürte Ängste vor einer zweiten Infektionswelle. Ein Vertreter der Stadtverwaltung sagte, Peking sei in eine "besondere Phase" eingetreten.

Wegen der neuen Fälle waren am Samstag Teile der Hauptstadt abgeriegelt worden. In elf Wohngebieten im südlichen Stadtteil Fengtai wurde den Bewohnern das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt. Massentests wurden angeordnet. Beamte des Bezirks Fengtai erklärten, der Bezirk habe einen "Kriegsmechanismus" und eine "Feldkommandozentrale" eingerichtet. Damit solle eine neue Infektionswelle bekämpft werden.

Die Neuinfektionen stehen den offiziellen Angaben zufolge im Zusammenhang mit einem Großmarkt für frische Lebensmittel, über den unter anderem der Großteil der Frischfleischversorgung der Hauptstadt läuft. Wegen der Verbindung zum Xinfadi-Markt hatten die Behörden am Freitag bereits fast 2.000 Massentests bei Großmarktmitarbeitern vorgenommen.

Mindestens 45 Menschen, die auf dem Frischmarkt arbeiten, seien dabei positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Sie zeigten jedoch bisher keine Symptome und stünden unter medizinischer Beobachtung. Fälle, die ohne Krankheitssymptome verlaufen, werden in China nicht in der offiziellen Corona-Statistik geführt.

Die Behörden kündigten an, alle Menschen testen zu wollen, die seit dem 30. Mai "engen Kontakt" mit dem Xinfadi-Markt hatten. Der Chef des riesigen Marktes sagte der staatlichen Webseite Beijing News, das Virus sei auf Schneidebrettern nachgewiesen worden, auf denen importierter Lachs verarbeitet wurde.

Die Marktaufsichtsbehörden Pekings ordneten eine stadtweite Inspektion an, die sich auf frisches und gefrorenes Fleisch, Geflügel und Fisch in Supermärkten, Lagerhäusern sowie bei Catering-Diensten konzentrierte.

Am Donnerstag war in Peking erstmals seit zwei Monaten wieder ein Corona-Infektionsfall festgestellt worden. Bei dem Infizierten handelte es sich um einen Besucher des Xinfadi-Marktes, der in letzter Zeit nicht gereist war. Die Behörden entschieden wegen der neuen Fälle, die Volksschulen nicht wie geplant am Montag wieder zu öffnen. Zudem wurden alle Sportveranstaltungen vorerst abgesagt. In China war im Dezember das neuartige Coronavirus erstmals aufgetreten.

In den USA wurden indes 734 weitere Todesfälle registriert. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore meldete, starben damit seit Beginn der Pandemie in den USA mehr als 115.300 Menschen an den Folgen ihrer Corona-Infektion. Die Zahl der Infektionen stieg demnach auf mehr als 2,07 Millionen.

Täglich kommen in den USA derzeit nach wie vor etwa 20.000 neue Infektionsfälle hinzu. Sowohl gemessen an den Todes- als auch an den Infektionsfällen sind die USA weiterhin das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.

Der Leiter der Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, betonte am Freitag, dass die Pandemie noch nicht überstanden sei. "Es ist wichtig, dass wir uns ins Gedächtnis rufen, dass diese Situation beispiellos ist. Und dass die Pandemie noch nicht vorbei ist", sagte er.

ribbon Zusammenfassung
  • Die höchste Zahl an Neuinfektionen seit zwei Monaten hat in China Ängste vor einer zweiten Corona-Welle wachsen lassen.
  • Binnen eines Tages seien landesweit 57 neue Infektionsfälle registriert worden, teilte die nationale Gesundheitskommission am Sonntag mit.
  • 36 der Fälle traten demnach in der Hauptstadt Peking auf, die seit Samstag teilweise abgeriegelt ist.
  • In China war im Dezember das neuartige Coronavirus erstmals aufgetreten.