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Hartes Vorgehen gegen Sekten in Kenia angekündigt

Nach dem Tod von mindestens 73 Sektenanhängern in einem Wald in Kenia hat Präsident William Ruto angekündigt, mit aller Härte gegen "inakzeptable" religiöse Bewegungen vorzugehen. "Ich habe die zuständigen Behörden angewiesen, die Sache in die Hand zu nehmen und umfassend die Aktivitäten von Menschen zu untersuchen, die Religion für eine unheimliche, inakzeptable Ideologie ausnutzen", sagte er am Montag.

Bei Ermittlungen gegen einen christlichen Sektenführer waren auf den Hinweis einer örtlichen Nichtregierungsorganisation hin seit Freitag im Shakahola-Wald nahe der Küstenstadt Malindi immer mehr Leichen entdeckt worden. Der Anführer Paul Makenzie Nthenge hatte seine Anhängerschaft aufgerufen, sich zu Tode zu hungern, um "Jesus zu treffen".

Auch am Montag durchkämmten Sicherheitskräfte das 325-Hektar-Gelände, dabei wurden dutzende weitere Opfer in Massengräbern oder offen im Wald liegend gefunden. Einige Anhänger der sogenannten Internationalen Kirche der guten Botschaft hielten sich vermutlich weiter in dem Gebiet versteckt. Das Rote Kreuz teilte mit, seinen Mitarbeitern in Malindi seien 212 Menschen als vermisst gemeldet worden, nur zwei von ihnen seien inzwischen wieder aufgetaucht.

Laut Hussein Khalid von der NGO Haki Africa, welche die Behörden zuerst informiert hatte, verweigerte eine der Geretteten trotz massiver körperlicher Probleme die Nahrungsaufnahme. "Als sie hergebracht wurde, hat sie Erste Hilfe absolut abgelehnt und ihren Mund fest geschlossen", sagte er. "Sie wollte weiterfasten, bis sie stirbt."

Sektenchef Nthenge hatte sich am 15. April der Polizei gestellt und wurde in Gewahrsam genommen. Er war bereits 2017 festgenommen worden, nachdem er Familien aufgefordert hatte, ihre Kinder nicht mehr in die Schule zu schicken. Im März nahm ihn die Polizei ein weiteres Mal fest, nachdem zwei Kinder in der Obhut ihrer Eltern verhungert waren. Er wurde gegen Kaution wieder freigelassen und zeigte sich "schockiert über die Anschuldigungen".

Innenminister Kithure Kindiki beschrieb den Fall als "den klarsten Missbrauch des verfassungsmäßig festgeschriebenen Menschenrechts der Religionsfreiheit" und kündigte an, den Tatort zu besuchen. Präsident Ruto verglich Nhtenge mit einem Terroristen: "Terroristen nutzen die Religion aus, um ihre schrecklichen Absichten zu verfolgen. Menschen wie Nhtenge nutzen die Religion aus, um genau das Gleiche zu tun."

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Tod von mindestens 73 Sektenanhängern in einem Wald in Kenia hat Präsident William Ruto angekündigt, mit aller Härte gegen "inakzeptable" religiöse Bewegungen vorzugehen.
  • "Ich habe die zuständigen Behörden angewiesen, die Sache in die Hand zu nehmen und umfassend die Aktivitäten von Menschen zu untersuchen, die Religion für eine unheimliche, inakzeptable Ideologie ausnutzen", sagte er am Montag.