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Großfeuer im bewaldeten Norden Athens

In Griechenland bedroht ein von stürmischem Wind angefachter Waldbrand ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Athen. Etwa 80 Feuerwehrleute waren am Samstag im Einsatz, um die Flammen in der Bergregion Parnitha etwa 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt einzudämmen, wie die Feuerwehr mitteilte. Im ganzen Land brachen seit der Früh 40 Waldbrände aus, wie aus Feuerwehrkreisen verlautete.

Die Brände folgt nach einer langen regenarmen Zeit und mehreren Wochen mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius. Sturmböen von mehr als 100 Kilometer pro Stunde erschwerten den Einsatz, sagte ein Feuerwehrsprecher im Fernsehen. Die Winde erreichten nach Angaben des meteorologischen Amtes die Stärke acht. Die Rauchschwaden breiteten sich aus und in zahlreichen Regionen Athens stank es nach verbranntem Holz und Asche kam nieder.

"Im Allgemeinen sind die Bedingungen schwierig und gefährlich", sagte Feuerwehrsprecher Vasilis Vathrakogiannis bei einer Pressekonferenz. Starke Winde und zahlreiche Hochspannungsmasten in der Gegend des Parnitha-Massivs nördlich von Athen erschwerten den Einsatz von Löschflugzeugen. Verstärkungen aus anderen griechischen Regionen helfen zusammen mit Freiwilligen Feuerwehren beim Kampf gegen die Feuer.

Die Situation in Parnitha habe sich gebessert, erklärte Zivilschutzminister Vassilis Kikilias am Abend. Der Kampf sei aber "noch nicht vorbei", mahnte er.

Ein weiterer Brand brach am Nachmittag 20 Kilometer nordwestlich von Athen in Lakka Katsari aus. Ein Feuer in der südöstlich gelegenen Stadt Keratea konnte unter Kontrolle gebracht werden.

Die Brandwarnkarte des Zivilschutzministeriums sagte für Sonntag ein sehr hohes Brandrisiko für die Regionen Attika, Peloponnes, Kreta, Nördliche und Südliche Ägäis sowie Mittelgriechenland voraus.

Die Behörden riefen die Menschen auf, sich aus den Waldgebieten fernzuhalten. Waldbrände sind in Griechenland keine Seltenheit. Aber in den vergangenen Jahren sind sie verheerender geworden, da die Sommer heißer, trockener und windiger geworden sind, was Wissenschafter mit den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung bringen.

Vergangenes Jahr kamen bei Waldbränden in Griechenland 20 Menschen ums Leben. Die Flammen versengten nach Angaben des Nationalen Observatoriums Athen fast 175.000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen.

ribbon Zusammenfassung
  • In Griechenland bedroht ein von stürmischem Wind angefachter Waldbrand ein Naturschutzgebiet in der Nähe von Athen. 80 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die Flammen in der Bergregion Parnitha etwa 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt einzudämmen.
  • Seit dem Morgen sind im ganzen Land 40 Waldbrände ausgebrochen. Sturmböen von mehr als 100 Kilometer pro Stunde erschweren die Löscharbeiten. Die Rauchschwaden breiten sich aus und in zahlreichen Regionen Athens riecht es nach verbranntem Holz.