Google-Werbung mit Fanbrief von KI sorgt für Empörung
In dem von Google während der Übertragungen der Olympischen Spiele in Paris geschalteten Spot "Liebe Sydney" ging es um das KI-Programm Gemini des US-Konzerns. Zu sehen ist ein rennendes kleines Mädchen. Sein Vater erzählt, dass seine Tochter der größte Fan von US-Hürdenläuferin Sydney Michelle McLaughlin-Levrone sei - und dass Gemini seiner Tochter bei einem Fanbrief an sein Idol geholfen habe.
Viele Internetnutzer kritisierten daraufhin, dass damit intoniert werde, dass Eltern ihren Kindern beibringen sollten, auf KI zu vertrauen statt sich selbst auszudrücken. "Das ist einer der verstörendsten Werbespots, die ich je gesehen habe", schrieb Medien-Professor Shelly Palmer von der Syracuse University im US-Bundesstaat New York in einem Blog. "Das ist genau das, was niemand mit KI tun sollte. Niemals."
"Der Vater im Video ermutigt seine Tochter nicht dazu, zu lernen, wie man sich ausdrückt", kritisiert Palmer. "Anstatt sie anzuleiten, ihre eigenen Worte zu verwenden und authentisch zu kommunizieren, bringt er ihr bei, sich bei dieser wesentlichen menschlichen Fähigkeit auf KI zu verlassen." Google nahm auf Anfrage zunächst nicht Stellung zu der Kritik.
Zusammenfassung
- Google hat mit einer Werbung zu den Olympischen Spielen in Paris, in der das KI-Programm Gemini einem Mädchen beim Schreiben eines Fanbriefs hilft, Empörung ausgelöst.
- Kritiker wie die Schriftstellerin Linda Holmes und Medien-Professor Shelly Palmer bemängeln, dass die Werbung Eltern dazu ermutigt, ihren Kindern beizubringen, auf KI zu vertrauen, anstatt sich selbst auszudrücken.
- Google hat sich zu der Kritik bisher nicht geäußert.