Hisbollah-Gold-Bunker unter Klinik? TV-Sender fanden nichts
Sei Tagen greift Israel die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon an. Am Montag hatte die israelische Armee laut Sprecher Daniel Hagari einen Bunker unter der Sahel-Klinik im Süden Beiruts ausfindig gemacht.
Dort sollen mehr als 5oo Millionen Dollar (etwa 464 Millionen Euro) in Scheinen und Gold gebunkert sein. Das Geld solle für Angriffe gegen Israel verwendet werden, so Hagari.
Der Direktor des Krankenhauses, Fadi Alameh, bestritt die Vorwürfe auf "X" (vormals Twitter) und in einem Interview mit einem libanesischen Fernsehsender vehement. Die Klinik habe keine Verbindung zu politischen Parteien. Er fordere die libanesische Armee auf, das Krankenhaus zu überprüfen und die Anschuldigungen dementsprechend zu falsifizieren.
TV-Sender prüften Vorwürfe
Dem zuvor kamen die britischen Fernsehsender BBC und "Sky News". Eine BBC-Reporterin konnte sich bei einem Lokalaugenschein eine Bild von dem vermeintlichen Bunker-Standort machen. Mitarbeiter:innen hatten die Reporterin auch durch die ersten zwei Etagen unter der Erde geführt. Sie betonten, dass sich darunter nichts befand.
Auch ein Reporter von "Sky News" durfte die Räumlichkeiten ansehen. Er erklärte, dass man sie beim Filmen des Krankenhauses nicht einschränkte. Man durfte in jegliche Räume sehen.
Die Anschuldigungen seien unbegründet, so ein Arzt zu "Sky News". "Das ist ein Spital, wo sich Menschen behandeln lassen", versicherte er.
30 Ziele der Vereinigung Al-Qard Al-Hasan, die mit der Hisbollah in Verbindung stehen, habe man in der Nacht auf Montag bombardiert. In Beirut sei ein unterirdisches Depot mit Bargeld und Gold in Millionenwert getroffen worden.
Montagabend kündigte die Armee an, weitere Ziele der Hisbollah ins Visier nehmen zu wollen.
Video: Drohnenanschlag der Hisbollah auf Israel
Zusammenfassung
- Unter einem Krankenhaus im Süden Beiruts soll sich laut Israels Armee ein Geld- und Gold-Bunker der Hisbollah befinden.
- Obwohl die Klinik dies betritt, hielt Israel an den Anschuldigungen fest.
- Zwei britische TV-Sender hatten im Zuge dessen einen Lokalaugenschein unternommen - und keine Spuren eines Bunkers gesichtet.