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Flüchtlingsdrama in Italien: Frauen-Nationalteam fand Kapitänin unter Opfern

Shahida Raza, die Kapitänin der pakistanischen Hockey-Frauennationalmannschaft, hatte eine Tochter und flüchtete vor der Verfolgung von Frauen und Schiiten in Pakistan. Ihr Verband machte sich nach dem Flüchtlingsdrama von Süditalien auf die Suche nach ihr.

67 Menschen starben als ein Fischkutter, der vom türkischen Izmir abgefahren war, vor der süditalienischen Stadt Crotone verunglückte. 

"Wir haben ein E-Mail vom pakistanischen Hockeyverband erhalten. Die Funktionäre baten um Informationen über die Kapitänin ihrer Frauennationalmannschaft. Sie waren der Meinung, dass sie an Bord der 'Summer Love' war, die am Sonntag vor Crotone gesunken ist. Also habe ich die Anfrage an die Gerichtsmedizin weitergeleitet, die mir bestätigte, dass die Hockey-Spielerin auf der Liste der Opfer stand", berichtete Giuseppe Pipita, Redakteur der lokalen Tageszeitung "Crotonese". Seit Jahren berichtet er über Schiffbrüche vor Kalabrien. "Nach jedem Schiffbruch erhalte ich Anfragen von den Familien der Opfer, die um Informationen bitten", berichtete Pipita.

Kleine Tochter mit an Bord? 

Nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" hatte die 27-Jährige, die Mitglied des Teams Balochistan United war und auch eine Vergangenheit als Fußballspielerin hatte, beschlossen, die Risiken der Seereise auf sich zu nehmen, um der Verfolgung von Frauen in ihrem Land und ihrer ethnischen Gruppe, der schiitischen Hazara, zu entkommen. Sie hatte eine Tochter, aber es ist nicht klar, ob das kleine Mädchen an Bord des gesunkenen Bootes war.

Der italienische Präsident Sergio Mattarella und die Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Partei, Elly Schlein, besuchten am Donnerstag Crotone und trafen einige Überlebende. Schlein sprach mit einer jungen afghanischen Frau, die beim Schiffbruch zwei ihrer drei Kinder verloren hat. Eine Tochter überlebte und liegt derzeit im Krankenhaus. Die Frau bat Schlein, ihr bei der Überführung der Leichen ihrer beiden Kinder zu helfen.

Das überladene Fischerboot, das laut der Küstenwache rund 120 Personen aus dem Iran, Pakistan und Afghanistan an Bord hatte, konnte am Sonntag dem rauen Meer nicht standhalten, prallte wenige Meter vor der Küste gegen Felsen und zerbrach in zwei Teile. Die Trümmer seien bis zu 300 Meter vor der Küste verstreut gefunden worden, hieß es.

ribbon Zusammenfassung
  • Shahida Raza, die Kapitänin der pakistanischen Hockey-Frauennationalmannschaft, hatte eine Tochter und flüchtete vor der Verfolgung von Frauen und Schiiten in Pakistan.
  • Ihr Team machte sich nach dem Flüchtlingsdrama von Süditalien auf die Suche nach ihr.
  • Sie ist unter den 67 Opfern. Ob ihre Tochter auch im Meer starb, ist nicht klar.